Ford Mustang GT: Für Asphalt-Cowboys

Wer sich zwischen der Schleswig-Holsteinischen Waterkant und Bayerns Bergen für einen richtigen Asphalt-Cowboy hält, sollte mal beim nächstgelegenen Ford-Händler den Mustang probefahren. Und zwar die Powervariante mit der V8-Maschine.
(wowi/spot) |
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München - Seit 1965, mehr als 50 Jahre also, erfreuen sich auch in Deutschland US-Car-Fans am Ford Mustang, dem legendären Bestseller aus Dearborn (US-Bundesstaat Michigan). Das liebevoll Pony-Car genannte Coupé heißt offiziell Fastback und ist nun als Modell der sechsten Generation zu haben.

Steve McQueens Verfolgungsjagd mit seinem Ford Mustang in "Bullitt" schrieb Filmgeschichte. Hier können Sie sich den Streifen bestellen!

 

Wo ist der Haken bei dem Preis?

 

Der Mustang ist günstig im Preis, braucht aber viel Sprit Foto:Ford

 

Große Augen machten wir beim Studieren der Preisliste. Der geschlossene Zweitürer kostet als GT mit dem Fünfliter-Achtzylinder und 421 Pferdchen unter der Haube 43.000 Euro. Für so viel Power in so einem schicken Blechkleid muss man bei deutschen Automachern fast das Doppelte hinlegen. Wo ist der Haken? Von außen schaut erst einmal alles sehr gut verarbeitet aus. Dank serienmäßigem Keyless-Go öffnen wir den Rot-Metallic farbenen Mustang mit dem Schlüssel in der Jackentasche. Die sportlichen Teilledersitze machen einen guten Eindruck, auch die seitlichen Kunstlederbahnen fassen sich ordentlich an. Das V8-Saug-Triebwerk wird mit dem Startknopf in der Mittelkonsole angeworfen und antwortet mit einem dumpfen, sonoren Brabbeln.

Das Cockpit besticht durch seine Kompaktheit Foto:Ford

 

Wir schalten sportlich per Hand durch die sechs Vorwärtsgänge, eine Automatik kostet 2.000 Euro extra. Die Schaltwege sind hakelfrei und kurz, auch hier gibt es keine Beanstandungen. Erst recht nicht, wenn man den Hebel für den Fahrmodus in der Mittelkonsole auf Sport plus stellt. Jetzt spricht der Mustang noch direkter an und das ESP lässt nach einem unsensiblen Gasstoß ein leichtes Ausbrechen des Hecks zu. Allerdings lässt sich das Pferdchen leicht wieder einfangen und man fühlt sich so stets sicher. Ein kleiner Übersetzungsfehler ist den Ford-Programmierern bei der deutschen Übersetzung vom "Track"-Modus unterlaufen. Hier steht doch glatt "Gelände". Da der Hecktriebler mit seiner sportlichen Bodenfreiheit aber weder optisch noch technisch nur eine Runde auf dem Offroad-Parcours überleben würde, bleiben wir brav auf seinem klassischem Element, dem Asphalt. Da sprinten wir von null auf Tempo 100 in nur 4,8 Sekunden. Vmax ist, elektronisch abgeregelt, bei 250 km/h erreicht. Gern lassen wir beim Ampelstart auch mal kurz die Hinterreifen quietschen, machen doch echte Asphalt-Cowboys so, oder?

Und wo war jetzt der Haken nach so viel Vergnügen? Naja, der werksseitig angegebene Verbrauch von 13,5 Litern auf 100 Kilometer ist unter realen Bedingungen nicht zu erreichen. Mit etwas Herz und viel Fahrspaß landet man schnell bei fast 20 Litern. Der Wendekreis von über zwölf Metern ist schon Lkw-like und echt unpraktisch. Die nicht verstell- oder abschaltbaren Lüftungsdüsen in den Türen, die eigentlich nur die Seitenfenster klar halten sollen, ziehen stets auch ins Gesicht von Fahrer und Beifahrer, auch das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Und die Handbremse braucht schon einen gut trainierten Oberarm, um gezogen zu werden. Auch das Lösen derselben ist ohne Hanteltraining im Fitnessstudio kaum machbar.

 

Lieblingsfahrzeug von Schauspiellegende Steve McQueen

 

Unterm Strich ist der Mustang GT als handgeschaltetes Coupé ein echtes Männerfahrzeug. Mädchen sollten lieber zur Cabrio-Version mit Automatik greifen. Schließlich war der allererste Mustang auch das Lieblingsfahrzeug von Kult-Schauspieler Steve McQueen, der sein racinggrünes Coupé 1968 in "Bullitt" in einer minutenlangen und gnadenlosen Verfolgungsjagd über die Straßen von San Francisco jagte.

Technische Daten: Zweitüriges Sportcoupé mit vier Sitzen, Länge: 4,78 Meter, Breite: 1,92 Meter (mit Außenspiegeln: 2,08 Meter), Höhe: 1,38 Meter, Radstand: 2,72 Meter, Wendekreis: 12,2 Meter, Kofferraumvolumen: 408 Liter, Tankinhalt: 61 Liter, Leergewicht: 1.720 Kilogramm, Motor: 5,0-Liter-V8-Benziner, Leistung: 421 PS, maximales Drehmoment: 530 Newtonmeter bei 4.250 U/min, Sechsgang-Handschaltgetriebe, Hinterradantrieb, 0-100 km/h: 4,8 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h, Durchschnittsverbrauch: 13,5 Liter/100 Kilometer, CO2-Emission: 299 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: G, Preis: ab 43.000 Euro.

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