Dynamik im Infinity
MÜNCHEN/NÜRNBERG - Die japanische Nobelmarke ist bei uns noch ziemlich selten. Der 320 PS starke Allradler EX37 GT im AZ-Test
Ein typischer Dialog: „Was ist das für ein Auto?“ „Ein Infinity.“ „Und welche Marke?“ „Na, Infinity!“ „Kenn’ ich nicht.“
Das mit dem nicht Kennen ist kein Wunder, denn die Nobel-Tochter von Nissan ist bei uns erst seit wenigen Monaten aktiv. Infinitys sind noch überaus dünn gesät. Aber sie haben durchaus ihre Qualitäten, wie der AZ-Test des EX37 GT zeigte.
Der Testwagen ist das derzeit kleinste Modell im Angebot, ein waschechter Zwitter. Denn die Japaner haben eine viertürige Coupé-Karosse über ein SUV-Fahrwerk gestülpt. Das Resultat ist ein schnittiges, kräftig motorisiertes Fahrzeug, bei dem Spaß und Design vor Alltagstauglichkeit und Funktion stehen.
Für Spaß auf Pedaldruck ist der Sechszylinder-Benziner zuständig, der aus 3696 Kubik 320 PS fabriziert. Die Leistung wird per Siebengang-Automatik auf alle Viere verteilt. Nachdrücklich, technisch perfekt. Da gibt es definitiv nichts zu meckern. Denn eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h und eine Beschleunigung auf 100 km/h in nur 6,4 Sekunden reichen auch sportlich orientierten Fahrern. 11,3 Liter schluckt der EX37 GT laut EU-Norm, im AZ-Test waren’s noch akzeptable 12,5 Liter.
Bei eher moderaten 4,63 Metern Außenlänge und der stark gewölbten Karosserie ist das Platzangebot innendrin naturgemäß nicht üppig. Vorne reicht es absolut aus. Hinten wird es für Köpfe und Knie knapp. Und der Kofferraum ist mit nur 340 Litern auch eher mickrig.
Aber darauf kommt es beim Sport-Infinity auch gar nicht an. Er überzeugt mit Exklusivität – und mit einer Menge Gaudi am Fahren. Das sportlich-komfortable Handling, die einfache Bedienbarkeit, das Sicherheits-Plus durch den Allradantrieb: All das summiert sich zu einem höchst entspannten Fahrerlebnis – am besten für höchstens zwei Passagiere.
47 550 Euro muss man mindestens berappen, um EX37 GT fahren zu können. Viel Geld. Aber angesichts der guten Ausstattung und der hochwertigen Materialien geht der Preis noch in Ordnung.
- Themen:
- Verkehr