Die fünf größten Irrtümer zum Autofahren im Winter
Der Winter steht bevor und Schnee, Eis und nasse Straßen verursachen bei vielen Verkehrsteilnehmern ein unsicheres Gefühl. Dabei sind viele der vermeintlich größten Gefahren gar nicht so riskant wie angenommen. Diese Fakten aus dem Michelin-Labor werden Sie überraschen
Viele Autofahrten lassen sich auch oder gerade im Winter nicht vermeiden, sei es zum Kindergarten, zur Schule, zum Einkaufen oder zum Arbeitsplatz. Doch viele Fahrer fühlen sich vor allem in den Wintermonaten unsicher. Die Forscher des Michelin Road Usage Lab haben jedoch herausgefunden, dass einige der vermeintlich größten Gefahren auf winterlichen Straßen bei Weitem nicht so riskant sind wie vermutet.
Irrtum Nr. 1: Schnee bildet das größte Sicherheitsrisiko
Bei 95 Prozent aller Unfälle in den Wintermonaten spielt Schnee überhaupt keine Rolle. Eine Studie des Instituts für Verkehrsunfallforschung (VUFO) an der TU Dresden hat sogar ergeben, dass bei rund 57 Prozent der Unfälle im Winter die Straßen nicht einmal nass sind. Die Unfallursachen liegen oft bei den falschen Reifen, denn niedrige Temperaturen können dazu führen, dass sich einige Gummimischungen verhärten. Die Folge: Die Straßenhaftung reduziert sich. Die richtigen Reifen sind daher unerlässlich - unabhängig von Schnee und Matsch.
Irrtum Nr. 2: Winterreifen sind vor allem Schneereifen
Viele Autofahrer glauben, dass sie Winterreifen nur bei Schnee benötigen. Dabei birgt das Wetter in den Wintermonaten noch viele andere Gefahren wie überfrierende Nässe, starke Regenfälle oder Glatteis. Und dann ist es vor allem wichtig, sicher und schnell anhalten zu können. Winterreifen bieten unter kalten Bedingungen eine bessere Bremsleistung. Sie verkürzen bei Temperaturen unter 6 Grad und einer Geschwindigkeit von 80 km/h den Bremsweg auf trockener Straße um ganze vier Meter - also eine komplette Autolänge!
Irrtum Nr. 3: Fahren in der Stadt ist sicherer als auf dem Land
Viele Autofahrer fürchten bei Schnee die engen, kurvenreichen Landstraßen. Tatsächlich passieren jedoch die wenigsten Unfälle auf dem Land: In mehr als 68 Prozent der Fälle kracht es in der Stadt! Tatsächlich bergen die Straßen im Stadtgebiet mehr Risiken als Bergstraßen - trotz guter Beleuchtung und Winterdienst. Der Grund: der innerstädtische Stop-and-Go-Verkehr, durch den der Untergrund matschig und rutschig wird. Verstärktes Bremsen und Abbiegen bedeutet also ein höheres Unfallrisiko, das sich mit der richtigen Winterausrüstung verringern lässt. Selbst Autofahrer, die nur innerstädtisch unterwegs sind, sollten deshalb Winterreifen nutzen.
Irrtum Nr. 4: Für Kurzstrecken sind Winterreifen überflüssig
Für ein einziges Wochenende in den Bergen die Reifen wechseln? Diese Frage taucht regelmäßig auf. Schließlich sind es nur wenige Stunden bis ins Skigebiet. Doch gerade hier fällt - naturgemäß - mehr Schnee, die Straßen sind zudem steiler. Mit geeigneten Winterreifen erhöht sich die Traktion auf steilen Straßen erheblich, egal ob es bergauf oder bergab geht. Auch für den Kurztrip sollten Sie also den Reifenwechsel vornehmen.
Irrtum Nr. 5: Winterreifen machen das Auto langsam
Viele Autofahrer fürchten, mit Winterreifen langsamer vorwärts zu kommen. Geringere Geschwindigkeit ist auf Schnee und Eis aber ohnehin selbstverständlich, effizienter sind Winterreifen aber unter diesen schwierigen Wetterbedingungen trotzdem. Denn dank verbessertem Grip und mehr Leistung bei niedrigen Temperaturen beschleunigt das Fahrzeug dreimal schneller. Letztlich ist es also egal, welche Fahrten im Winter anstehen. Ob kurz oder lang, in der Stadt oder auf dem Land - jeder Autofahrer sollte die richtigen Reifen für die Wintersaison aufziehen.
Michelin analysiert seit über 125 Jahren das Fahrverhalten und wie das Auto heute tatsächlich genutzt wird. Zu diesem Zweck beobachtet der Reifenkonzern aus Clermont-Ferrand europaweit Tausende Fahrer in Hunderten verschiedenen Fahrsituationen. Alles mit dem einen Ziel: das Autofahren so sicher wie möglich zu machen - im Winter und in allen anderen Jahreszeiten. Mehr Informationen finden Sie auf der Website von Michelin.
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