Der neue Hyundai i30: Dem Golf auf den Fersen

Wenn ein Autohersteller von "zeitlos-elegantem Design" spricht, kann dahinter auch ein Auftritt von gepflegter Langeweile stecken. Doch hier liegt der Fall anders.
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Gelungener Abschluss: Die ansteigende Seitenlinie und das breite Heck sorgen für einen dynamisch-stabilen Auftritt.
Rudolf Huber/mid 5 Gelungener Abschluss: Die ansteigende Seitenlinie und das breite Heck sorgen für einen dynamisch-stabilen Auftritt.
Der Innenraum des i30 ist gut verarbeitet, die Bedienelemente geben keine Rätsel auf.
Hyundai 5 Der Innenraum des i30 ist gut verarbeitet, die Bedienelemente geben keine Rätsel auf.
Das Ladevolumen des i30 beträgt 395 bis 1.301 Liter. Die Ladefläche ist bei umgeklappten Rücksitzen nicht ganz eben.
Hyundai 5 Das Ladevolumen des i30 beträgt 395 bis 1.301 Liter. Die Ladefläche ist bei umgeklappten Rücksitzen nicht ganz eben.
Aktuelle Konnektivität hat der neue i30 ebenfalls an Bord. Dazu lässt sich das Smartphone induktiv laden.
Hyundai 5 Aktuelle Konnektivität hat der neue i30 ebenfalls an Bord. Dazu lässt sich das Smartphone induktiv laden.
Der i30 mit Rucksack: Hyundai zeigte jetzt erstmals die Kombi-Variante in freier Wildbahn. Sie kostet 1000 Euro mehr als der Fünftürer.
Rudolf Huber/mid 5 Der i30 mit Rucksack: Hyundai zeigte jetzt erstmals die Kombi-Variante in freier Wildbahn. Sie kostet 1000 Euro mehr als der Fünftürer.

München - Bei Hyundai und dem neuen i30 ist das definitiv nicht der Fall: Das Designteam in Rüsselsheim hat dem Fünftürer ein unverkennbares Äußeres verpasst, eines, das sich vom Konzept her am Klassenbestseller Golf orientiert: keine kurzfristigen Experimente, sondern ein Gesicht mit langem Haltbarkeitsdatum. Beim ersten Kennenlernen des neuen koreanischen Kompakten mit deutschen Wurzeln setzt sich dieser Eindruck im Inneren fort. Das horizontal ausgerichtete Armaturenbrett mit dem großen Touchscreen und wenigen Tasten für Klimatisierung und sonstige Funktionen, die soliden und körpergerecht geformten Sitze, die Materialien und die Verarbeitung sind eine klare Ansage an die Konkurrenz. Hyundai will, so Deutschland-Chef Markus Schrick, mit VW zusammen als gleichwertiger Mitbewerber auf der Auto-Einkaufsliste der Deutschen stehen. Der i30 ist ein guter Wegbereiter für dieses Ziel.


Der Innenraum des i30 ist gut verarbeitet, die Bedienelemente geben keine Rätsel auf. Foto: Hyundai.

In der Länge fast unverändert, aber rund fünf Zentimeter breiter steht die dritte i30-Generation auf der Straße. Der neue Kaskadengrill, künftiges Erkennungszeichen für alle Hyundais, die langgezogenen Flanken und die markanten Heckleuchten verstärken diesen Eindruck von Solidität noch. Zu haben ist der Golf- und Astra-Gegner mit sechs Motorisierungen, serienmäßig ist ein manuelles Sechsgang-Getriebe eingebaut, auf Wunsch ein Doppelkupplungs-Getriebe mit sieben Gängen.

Letzteres verrichtet auch im Testwagen seinen Dienst, der mit dem erstmals in einem Hyundai eingesetzten 1,4-Liter-Turbobenziner mit 103 kW/140 PS ausgestattet war. Ein sympathischer Begleiter, der auch dank der Unterstützung durch die Automatik praktisch turbolochfrei abzieht und locker hochdreht. Die Fahrleistungen fallen entsprechend gut aus: Der 1,4-Tonner beschleunigt in 9,2 Sekunden auf 100 km/h und ist maximal 205 km/h schnell. Den Normverbrauch von 5,5 Liter übertrafen wir bei der ersten Ausfahrt in der Region München um rund eineinhalb Liter - also um die übliche Differenz zwischen Theorie und Praxis.

Außerdem ist der i30 noch mit dem Einstiegsbenziner mit ebenfalls 1,4 Liter Hubraum und 73 kW/100 PS sowie einen 1,0-Liter-Dreizylinder mit 88 kW/120 PS zu haben. Das Diesel-Angebot mit jeweils 1,6 Liter Hubraum wurde um die Variante mit 70 kW/95 PS vergrößert, außerdem sind noch die Leistungsstufen mit 81 kW/110 PS und 100 kW/136 PS verfügbar.


Der i30 mit Rucksack: Hyundai zeigte jetzt erstmals die Kombi-Variante in freier Wildbahn. Sie kostet 1000 Euro mehr als der Fünftürer. Foto: Rudolf Huber.

Das Fahrwerk haben die Hyundai-Techniker gut hingekriegt, es verbindet die nötige Stabilität mit einer guten Portion Komfort, steckt schnelle Kurven oder die Auswirkungen tiefliegender Kanaldeckel mit großem Anstand weg. Keinerlei Blößen geben sich die Koreaner auch bei Sicherheit, Konnektivität und Infotainment. Schon die Basisausstattung Pure (darüber rangieren Select, Trend, Style und Premium) ist mit allen wirklich wichtigen Zutaten ausgestattet. Also beispielsweise mit Aufmerksamkeits-Assistent, aktivem Spurhalte-Assistent, City-Notbremsfunktion, Fernlicht-Assistent, Berganfahrhilfe, Tempomat mit Speed-Limiter, Klimaanlage und RDS-Radio. Dank Android Auto und Apple CarPlay können Smartphones gekoppelt und per Bord-Touchscreen bedient werden, eine kabellose Beladungsfunktion fürs Handy gibt es auch.

Die Preisliste für den i30 startet bei 17.450 Euro für den 100 PS-Benziner und reicht bis 30.750 Euro für den 136 PS-Diesel mit Automatik in der feinsten Version Premium. Ein Billigheimer ist der kompakte Koreaner also bestimmt nicht, aber Hyundai will ja längst nicht mehr mit Sparpreisen, sondern mit Qualität und der Fünf-Jahres-Garantie ohne Kilometerbeschränkung überzeugen. Die gilt natürlich auch für den Kombi, der im Sommer für einen Aufpreis von 1.000 Euro nachgereicht wird. Und für die völlig neue Modellvariante, die Markus Schrick jetzt ankündigte: Statt eines Coupés soll es ab Anfang 2018 einen viertürigen i30 Fastback geben.

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