Der Mini wird erwachsen
Oxford - Denn der Neue ist (fast) ganz der Alte – zumindest auf den ersten Blick. Unterm Blech und auch innendrin ist so gut wie alles neu.
Der Mini hat vor gut zehn Jahren die Kleinwagen-Klasse sauber aufgemischt. Klein, agil, trendy – und ganz schön teuer. Oder ertragreich für Konzernmutter BMW.
Im nächsten Frühjahr steht die Neuauflage des Erfolgsflitzers bei den Händlern. Laut dessen Vätern mit allem, was den bayerischen Briten fit macht fürs nächste Jahrzehnt – reduzierter Verbrauch und aktuelle (Internet-)Kommunikation inklusive.
Ein bisschen satter steht der neue Mini auf der Straße, die Motorhaube ist ein bisschen länger, die Frontscheibe flacher – ein Tribut an verbesserten Fußgängerschutz und niedrigeren Luftwiderstand.
Deutlich verändert hat sich bei vertrautem Erscheinungsbild das Innere. Der oft kritisierte Monster-Tacho mitten auf dem Armaturenbrett ist Geschichte, die Tempoanzeige wanderte vors Lenkrad, wo sie auch hingehört. Das Rundinstrument in der Mitte ist jetzt für Navi, Radio und Co. zuständig. Eine kluge Entscheidung.
Auch bei den Kippschaltern im Armaturenbrett wurde kräftig aufgeräumt, der Mini wirkt schon ein ganzes Stück erwachsener.
Fast schon revolutionär ist das technische Innenleben. Die Plattform, auf die der Mini steht, ist völlig neu, sie soll später auch die Vorderradantriebs-Basis für den neuen 1er bilden. 1er mit Frontantrieb vom Mini – schon wieder fast eine Revolution.
Unter der Haube werkeln, schon wieder eine Premiere, zum Start zwei turbogeladene Dreizylinder mit reichlich Kraft und wenig Durst, die als Benziner im Mini Cooper 136, im Diesel 116 PS leisten. Dazu gibt es noch einen Zweiliter-Benziner mit zunächst 192 PS – nach oben ist da noch Luft.
“The new Original” stellte BMW-Vorstand Harald Küger in Oxford vor. “Mini ist nicht nur ein Auto, sondern ein echter Freund.”
Den muss man sich aber erst mal leisten können. Denn die Preisliste beginnt bei 19 700 Euro für den kleinen Benziner. Und Kenner wissen, dass sich die Käufer gerade bei einem Mini besonders fleißig an den Angeboten der Sonderaustattungs-Liste bedienen.
BMW-Vorstand Krüger freut's – der kleine Brite ist eine echte Cash-Cow – er bringt ordentlich Geld in den Konzern.
Seit 2001 wurden schon mehr als acht Millionen Stück des Trend-Gefährts verkauft. Der Nachfolger wird wohl nicht weniger erfolgreich sein: “Er wird die Tradition hochhalten und diese Erfolgsstory fortsetzen", ist sich Krüger sicher.