BMW iX: Die Leichtigkeit des Unterwegs-Seins
Groß und eindrucksvoll steht er da, der BMW iX . Ganz in Schwarz und mit zusätzlicher schwarzer „Shadow-Line“ wirkt das Münchner Elektro-Flaggschiff ein bisschen wie ein Bote aus der Zukunft. Wir haben es im Hier und Jetzt ausprobiert.
4,95 Meter lang, mit Spiegeln 2,24 Meter breit – der iX ist ein ordentliches Statement auf Rädern. Rund 2,6 Tonnen ist er in der getesteten Version xDrive 50 schwer, der Wendekreis von 12,2 Metern trotz mitlenkender Hinterräder zeigt schon: Fürs Klein-Klein in der City ist dieses Auto eher nicht gebaut.
BMW iX: Batterie sorgt für ordentliche Reichweite
Eher schon für die große Reise. 626 Kilometer Reichweite verspricht BMW angesichts der netto 105,2 kWh fassenden Batterie. Und angesichts eines Testverbrauchs von (für die Größe recht günstigen) knapp über 20 kWh sind unter günstigen Umständen auch rund 600 Kilometer am Stück real möglich. Soviel zum Thema Reichweiten-Angst.
BMW iX: 523 PS erlauben dynamische Fahrweise
Wie bei allen Automobilen spielt die Fahrweise bei Verbrauch und Reichweite eine entscheidende Rolle. Und zugegeben: So richtig leicht macht es BMW dem iX-Piloten nicht, sich durchgehend vernünftig und effizient fortzubewegen. Ganz einfach, weil die 523 PS Systemleistung und ein Drehmoment von 765 ansatzlos verfügbaren Newtonmetern dazu verführen, es bei jeder Gelegenheit munter-dynamisch anzugehen. Wer den 2,6-Tonner einmal flüsterleise und höchst nachdrücklich in weniger als fünf Sekunden von null auf 100 km/h gebeamt hat, weiß genau, was Elektro-Dynamik ist. Bei 200 Sachen wird übrigens abgeregelt – und ganz ehrlich: Das reicht auch.
Ausreichend fix ist auch ohne die blitzgeschwinde 800-Volt-Ladetechnik von Audi, Porsche, Hyundai (Ioniq 5) und Kia (EV 6) die Füllung des dicken iX-Akkus möglich: Bis zu 195 kW beträgt die Ladeleistung, von zehn auf 80 Prozent lassen sich die Batterien in rund einer dreiviertel Stunde füllen, dabei ist eine durchschnittliche Ladeleistung von rund 120 kW drin.
Wer iX fährt, ist luxuriös unterwegs. Das ist innendrin auf jedem Quadratzentimeter zu spüren. Die Materialien und die Verarbeitungsqualität entsprechen den Maßstäben des Premium-Segments, mit FSC-zertifiziertem Holz und nachhaltig produzierten Stoffen. Wer mag, kann gegen einen ordentlichen Aufschlag aber auch auf Olivenblatt-gegerbtem Naturleder Platz nehmen. Dazu gibt es auf Wunsch reichlich Bedienelemente aus geschliffenem Kristallglas und sonstige Feinheiten.
BMW iX: Reichlich Platz, auch im Kofferraum
Platz gibt es wirklich reichlich, das gilt auch und gerade für die Fond-Passagiere. Das Kofferraum-Volumen gibt BMW mit 500 bis 1.750 Litern an – auch darüber kann man nicht meckern. Dass der iX auch noch 2,5 Tonnen an den Haken nehmen darf, wird die potentielle Kundschaft sicher freuen.

Sensorik des BMW iX ist beeindruckend
Die Ausstattung mit Assistenzsystemen und die Bedienung des iX – das ist ein eigenes Kapitel. Schon die Bestückung mit Touchscreens fast übers ganze Armaturenbrett ist überaus eindrucksvoll. Man könnte sagen: Es ist alles da, was derzeit möglich ist. Und das ist eine so gewaltige Menge, dass man schon ein paar Stunden braucht, um sich in die Feinheiten des Systems einzuarbeiten und wirklich alle Möglichkeiten nutzen zu können. Die schlaue Sensorik für möglichst effizientes Fahren ist so ausgelegt, dass sie nicht nervt – etwa wenn vor zu schnell angefahrenen Kurven oder beim Aufschließen auf ein langsameres Auto geschmeidig abgebremst und rekuperiert wird. Wirklich gelungen.

Reagiert auf Sprachsteuerung: der BMW iX
Für die Basis-Bedienung ist es hilfreich, dass sich viele Funktionen per Sprachsteuerung aktivieren lassen – einfach reinsetzen, E-Motoren aktivieren und los geht’s. Ebenfalls angenehm: Die jüngste Generation des BMW iDrive mit praktischem Dreh-Drück-Steller für viele Infotainment-Möglichkeiten wirkt erfreulich vertraut in der neuen Umgebung.
Ausstattung und Reichweite haben ihren Preis
Unterm Strich ist der expressiv gezeichnete iX ein großer Schritt für BMW. Er macht Elektromobilität wieder eine große Portion alltagstauglicher – zumindest für Menschen, die im Falle des iX iDrive 50 mal eben 102.500 Euro abdrücken können. Dafür gibt es viel Reichweite, Luxus und eine ganz besondere Leichtigkeit des Unterwegs-Seins: Man fährt in einem massigen 2,6 Tonner, der die vielen Kilos geschickt vergessen lässt, auch im kurvigen Geläuf. Und fühlt sich direkt auf dem Weg in die Zukunft.
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