BMW in der Kritik: Polizei in NRW beschwert sich über Dienst-3er

Die Polizisten in Nordrhein-Westfalen beschweren sich über ihre Dienstwagen: Der 3er-Touring von BMW sei zu klein, habe keinen ausreichenden Kofferraum und auch so manch andere Schwäche. Doch die bayerischen Kollegen können das nicht nachvollziehen.
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"Komplett ungeeignet für den Streifendienst" seien die 3er-BMW, bemängeln die Polizisten in NRW.
dpa "Komplett ungeeignet für den Streifendienst" seien die 3er-BMW, bemängeln die Polizisten in NRW.

Köln - Polizisten haben einen harten Job. Lange Schichten, bei Wind und Wetter draußen, oft muss man sich unnette Kommentare anhören und die Ausstattung ist auch noch schlecht - zumindest wenn es um die 3er-BMW der Polizei in NRW geht.

Seit gut einem halben Jahr fahren die Polizisten mit den neuen BMW, 1845 dieser neuen Dienst-Kfz hat das Innenministerium bestellt. Doch offensichtlich kommen die neuen Streifenwagen bei den Beamten nicht gut an. Wie die "Rheinische Post" berichtet, liegt dem Innenminister eine Liste vor, auf der rund 25 Mängel aufgeführt sind, die die Polizisten mit dem Auto im Einsatz festgestellt haben.

Die Liste ist das Ergebnis einer Umfrage in ausgewählten Dienststellen, und im Grunde kommt man zu dem Ergebnis, dass der 3er BMW "völlig ungeeignet für den Einsatz" ist. Die Polizisten bemängeln an oberster Stelle den mangelnden Platz im Auto. So stoße man ständig mit den Knien an die Halterung des Funkgeräts, außerdem passe in den Kofferaum nur eine der beiden schweren Westen und Schutzhelme. Wenn also bei einem Einsatz mit höherer Gefährdung die Helme aufgezogen werden müssen, hat einer der beiden keinen Schutz.

Pistole bleibt an Gurt hängen

Doch auch mit der Beleuchtung gibt es Probleme. "Wenn wir etwa auf der Autobahn bei einem Unfall schnell aus dem Wagen steigen müssen und die Türen zufallen, sind sämtliche Lichter sofort aus und man sieht den Wagen nicht mehr", wird ein Beamter zitiert. "Das ist sehr gefährlich."

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Platzprobleme gibt es aber vor allem, wenn auf der Rücksitzbank Festgenommene transportiert werden müssen. Denn weil der Kofferraum so klein ist, muss vieles auf der Rückbank transportiert werden. Doch schon bald sollen auf der Rückbank immer Auszubildende mitfahren, somit wird es dann noch kuschliger.

Große Unannehmlichkeiten bereiten auch die Anschnallgurte. Diese seien nicht höhenverstellbar, was dazu führe, dass man falsch und schlecht sitzen würde und nicht richtig angeschnallt sei. "Beim Aussteigen bleibt man auf der Beifahrerseite regelmäßig mit der Pistole am Gurt hängen", erklärt ein Polizist gegenüber der Zeitung.

Und auch das Scheibwischer-Intervall sorgt für Unmut, es ist entweder zu langsam oder zu schnell. Und das Fach der Maschinenpistole in der Seitentür sei zu klein, weswegen diese nicht schnell genug gezogen werden könne.

In Bayern kann man die Vorwürfe nicht nachvollziehen

Manchmal kommt es zudem vor, dass der Funk der Autos ausfällt, weil der Funkverteilerkasten ungünstig im Fußraum des Beifahrers angebracht ist - und da der ja bekanntermaßen kaum Platz hat, stößt er häufig mit den Beinen dagegen. Summa sumarum ist in den Augen der Polizisten der 3er daher ein Reinfall, lediglich das Navi, die Klimaautomatik und die Sitzheizung loben die Beamten.

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Die Kollegen in Bayern hingegen haben an ihren BMWs nichts auszusetzten, sie fahren die Modelle bereits länger. Dem bayerischen Innenministerium liegen jedenfalls keine Beschwerdelisten vor. Zwar sei auch in Bayern der 3er nicht als Raumwunder bekannt, doch solch eklatante Mängel hätten die bayerischen Polizisten nicht moniert.

Vielleicht besänftigt ja ein Blick über die Grenze: die Autobahnpolizei in Italien geht unter anderem mit zwei Lamborghini Gallardo auf Verbrecherjagd - der dürfte noch weniger Platz haben als das bayerische Mittelklassemodel.

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