AZ zeigt autonome Zukunftspläne von BMW: Freude am Gefahrenwerden

Die Zeitung lesen, während der Wagen einen ans Ziel bringt: So stellt sich der Autobauer die Zukunft vor. Ab 2017 sollen Testwagen autonom durch München steuern – die Zukunftspläne des Herstellers.
Ralf Müller |
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So sollen – wenn’s nach BMW geht – die Autos der Zukunft aussehen.
dpa So sollen – wenn’s nach BMW geht – die Autos der Zukunft aussehen.

Die Zeitung lesen, während der Wagen einen ans Ziel bringt: So stellt sich der Autobauer die Zukunft vor. Ab 2017 sollen Testwagen autonom durch München steuern – die Zukunftspläne des Herstellers.

Die Probephase hat bereits begonnen: Seit diesem Jahr testet BMW autonom fahrende Autos in München. Die vom Computer gesteuerten Wagen fahren schon in Garching, in vier Wochen sollen die Testwagen auch in der Innenstadt unterwegs sein. Ein Fahrer sitzt aber am Lenkrad, er kann im Notfall eingreifen.

Doch wann können – zugegebenermaßen gut betuchte – Autofahrer in einen BMW einsteigen, hinterm Steuer Zeitung lesen und sich ans Ziel bringen lassen? 2021 soll’s so weit sein, sagt Klaus Büttner, der das automatische Fahren bei BMW verantwortet.

Im Untergeschoss eines unscheinbaren Gebäudes im Münchner Norden wird auf 6000 Quadratmetern daran gearbeitet, dass diese Visionen Wirklichkeit werden. „Wir haben ein klares Bild von der Zukunft“, sagt BMW-Chef Harald Krüger. Und die sieht autonom und elektrisch aus.

In fünf Jahren könnten die Autos angetrieben werden durch „Festkörperbatterien“, welche die Reichweite auf bis zu 700 Kilometer pro Ladung steigern, ohne das Fahrzeug mit Batterien von einer halben Tonne Gewicht vollzustopfen.

Ein Rechenzentrum im Auto soll menschliches Denken ersetzen

Für autonomes Fahren nötig ist aber mehr als die Weiterentwicklung der jetzt schon in den neuen Fahrzeugen verbauten Features wie Abstands- und Spurhalten sowie selbstständiges Einparken. Die Herausforderungen seien „massiv“, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich. Es gehe um nichts weniger, als die menschliche Sinneswahrnehmung sowie darum, seine Denk- und Entscheidungsfähigkeit durch ein Großrechenzentrum im Auto zu ersetzen.

5er BMW: Das bayerische Erfolgsmodell

Dieses Rechenzentrum füllt derzeit noch einen Kofferraum und muss auf Aktenkoffergröße reduziert werden. Die Softwareentwickler müssen sich auch noch ein paar „revolutionäre Schritte“ einfallen lassen, um Probleme zu lösen, schildert Büttner. Es genüge eben nicht, nur alle Verkehrsregeln zu beachten.

Mindestens ebenso viele Gedanken müssen sich die BMW-Marketing-Leute über die automobile Zukunft machen. Zum Beispiel darüber, wie sich das BMW-Motto von der „Freude am Fahren“ in ein Fahrzeug übersetzen lässt, das die Insassen selbsttätig von A nach B bringt. Darüber hinaus erschließen sich ungeahnte Anwendungsmöglichkeiten, wenn kein Insasse mehr einen Führerschein benötigt: Man kann die Kinder zur Schule bringen lassen. Hat man etwas vergessen, kann man das Auto schicken, um es abzuholen.

Die E-Motoren will BMW nicht von Zulieferern produzieren lassen

Gleichzeitig wird daran gearbeitet, die Achillesferse der heutigen Elektroautos zu verkleinern – nämlich ihre mangelnde Reichweite. Aus der Lithium-Ionen-Technik, die den heutigen Stand der Technik präsentiert, lasse sich noch in etwa die doppelte Reichweite herausholen, sagt Michael Nikolaides, Chef der technischen Planung bei BMW. Zusätzlich 50 Prozent mehr werde in einigen Jahren die Festkörperbatterie bringen. Das würde dann für bis zu 600 Kilometer Nonstop-Fahrt reichen.

Der Verbrennungsmotor-Spezialist widmet sich nun auch dem Elektromotor. Der gilt im Vergleich zu Benzin- und Dieselmotoren mit einem Wirkungsgrad von mehr als 90 Prozent ohnehin schon als ein Muster an Effektivität. Gleichwohl soll der Wirkungsgrad noch weiter in Richtung 100 Prozent getrieben werden.

Hat es Sinn für einen Autobauer, die E-Motoren-Entwicklung nicht den auf dieses Gebiet spezialisierten Zulieferern wie Bosch zu überlassen? „Wir haben harte Indikatoren, dass wir es besser können“, tönt Michael Nikolaides.

Autonomes Fahren, digitale Vernetzung und hohe Reichweite – das alles will BMW in dem „iNext“ unterbringen. Mit den Tests, die bereits jetzt in Garching stattfinden, legt BMW den Grundstein für das Modell – bevor es 2021 auf den Markt kommen soll.

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