Ach du dickes E-Ei: Eine Runde mit dem Mitsubishi i MiEV
MÜNCHEN - Der Mitsubishi i MiEV schafft mit seinem Elektro-Antrieb 144 Kilometer am Stück. Im Lauf dieses Jahres startet die Serienproduktion. Die AZ war schon mit einem Vorserienmodell unterwegs.
Die Zukunft des Automobils – sie hat garantiert viel mit Elektrizität zu tun. Ob in Form von Hybrid-Modellen mit zusätzlichem Benzin- oder Dieselmotor. Oder mit reinem E-Antrieb, der aus eingebauten Batterien gespeist wird. Bis das E-Mobil aber so richtig ins Rollen kommt, wird noch viel Zeit vergehen – zumindest bei den meisten Herstellern. Mitsubishi ist bei diesem Thema aber schon weit vorne dabei: Noch dieses Jahr sollen die ersten Serienmodelle des i MiEV in Japan ausgeliefert werden. Und in Europa touren Vorserienmodelle, die einen Blick auf das ermöglichen, was uns mittelfristig bewegen wird. Die AZ hat schon eine Runde mit dem E-Ei gedreht.
Basis der lustigen Knutschkugel mit den riesigen Kulleraugen ist der Kleinwagen i, der in Japan bereits seit längerem verkauft wird. Im MiEV ersetzt ein Elektromotor im Heck dessen kleinen Benziner. Die Akkus sind in den Fahrzeugboden integriert, das sorgt für relativ viel Platz im inneren der Monospace-Karosse. Und für einen niedrigen Schwerpunkt, der wiederum gut für die Kurvenstabilität ist.
Eine volle Ladung dauert sieben Stunden
Zündung auf an, Gang rein, Fuß aufs Gas: Nahezu lautlos, aber doch relativ nachdrücklich (max. Drehmoment 180 Nm) setzt sich der kleine Stromer in Bewegung, eine Powertaste sorgt kurzfristig für noch mehr Spurtkraft. Sinnvoller ist sicher der Eco-Modus, denn in dem lassen sich mehr Kilometer aus den Lithium-Ionen-Packs rausholen. Schließlich dauert eine volle Ladung sieben Stunden.
144 Kilometer am Stück hat das 64 PS starke E-Aggregat im EU-Testzyklus geschafft, das ist weit mehr, als das deutsche Durchschnittsauto pro Tag bewegt wird. Maximal 130 km/h kann der Japan-Mini fahren, dann wird er abgeregelt – natürlich auch wegen der Reichweite.
Alles wirkt sehr ausgereift und alltagstauglich
Auffallend beim Fahren im knapp über 1000 Kilo schweren MiEV ist, wie einfach alles funktioniert und wie ausgereift und alltagstauglich sich das alles anfühlt. Zumindest, wenn man sich an den Rechtslenker gewöhnt hat.
Wann der nur 3,39 Meter lange Japan-Mini in größerer Zahl zu uns kommt ist ebenso offen wie eine realistische Einschätzung, wie viel er dann kosten wird. Er empfiehlt sich aber schon jetzt als schnörkellose, einfache und alltagstaugliche Alternative zu den bisherigen Stadtautos.
Aber natürlich nur, wenn der Strom dafür sauber produziert wird.
Rudolf Huber
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