Zurück im Hochdeutsch
Das ZDF schaltet von Winter-Olympia auf Fußball um. Das klappt, ohne zu überraschen.
Jetzt hat Bairisch erstmal ausgedient im Zweiten. Und Sächsisch auch. Es wird wieder hochdeutsch gesprochen – nach einer gefühlten olympischen TV-Ewigkeit aus einer anderen Zeitzone. Statt Rodelnskifahrenbiathlon kündigt Katrin Müller-Hohenstein, KMH genannt, also Fußball an, und ihr Gegenüber ist kein Bayer im Bogner-Anorak, sondern Badener im Anzug: Oliver Kahn, Titan genannt.
Nun mag dieser Länderspielabend in München kein Glanzlicht gewesen sein. Nicht fußballerisch (mei, Jogi!). Auch nicht fernsehtechnisch. Die Analysen waren vorhersehbar. „Wenn der Torwart rausgeht“, befand etwa Kahn über das von seinem Nachfolger Adler verschuldete 0:1 gegen Argentinien, „dann muss er den Ball auch haben.“
Diese Binse ist beinahe so alt wie Olympische Spiele. Aber nach all dem Winterwahnsinn von Vancouver gerät sie beinahe zu einer erfrischenden Abwechslung. Wo wir gerade dabei sind: Ist jemand aufgefallen, dass KMH nach ihrer Rückkehr aus Kanada schon beim Frisör war? Das Ergebnis: nicht besser, aber anders. Und das passte ganz gut zu diesem Fernsehabend.
Michael Schilling
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