Viel besser als Thomas Gottschalk
Dank der Fußball-EM werden die Nachrichten wie heute.de zu Quotenhits. Selbst Gottschalks "Wetten dass..." und andere Shows haben da das Nachsehen.
Wir müssen konsequent ein gutes Nachrichtenprogrammmachen, damit uns auch die Jungen nutzen“, erklärte Claus Kleber, der 52-jährige Leiter des ZDF-„heute-journal“ vor wenigen Wochen im AZ-Interview. Denn wie Tom Buhrow, der Kollege bei den ARD- „Tagesthemen“, wünscht sich auch Kleber wieder ein größeres Publikum für die Schlachtschiffe der politischen TV-Information.
Ausgerechnet die Fußball-EM beschert den öffentlich- rechtlichen Nachrichtensendungen nun ein fantastisches Quotenhoch. Fast 20 Millionen Zuschauer sahen Kleber am Sonntag in der Halbzeitpause des deutschen Spiels gegen Polen – sechs Mal mehr als gewöhnlich und fast doppelt so viel wie Thomas Gottschalk mit „Wetten, dass...“ erreicht.
Auch die „Tagesschau“ kommt in der Halbzeitpause auf Traumquoten, selbst wenn Deutschland nicht spielt.
Doch für Jubelmeldungen sehen beide Sender wenig Anlass, auf AZ-Anfrage wollte sich kein Programmverantwortlicher zum unglaublichen Wissensdurst der Fußballfans äußern.
Vielleicht befürchten die Nachrichtenmänner und -Frauen ja auch, dass der gemeine Fußballfan die Halbzeitpause nur deswegen nicht zum Umschalten nutzt, weil ihn ganz andere Bedürfnisse plagen. Inhaltlich jedenfalls hat man sich dem Fußballdiktat ohnehin unterworfen. Die schon stark gekürzten Nachrichtensendungen schließen den Fußball in die Berichterstattung ein.
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