Interview

Giovanni Zarrella im Interview: "München fühlt sich italienisch an"

Der Sänger steht mit "Per Sempre" an der Spitze der Charts und spielt Ende des Monats im Circus Krone.
Volker Isfort
Volker Isfort
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Sänger und Moderator Giovanni Zarrella.
Der Sänger und Moderator Giovanni Zarrella. © Foto: Marcel Brell

München - Kaum erschienen, stand Giovanni Zarrellas Album "Per Sempre" schon wieder an der Spitze der Charts in Deutschland und Österreich. Das Konzept des Sängers und Entertainers, internationale Hits auf Italienisch zu singen, ist wieder aufgegangen. Doch bevor er am 5. November die nächste Ausgabe der "Giovanni Zarrella Show" im ZDF moderiert, begibt sich der Künstler mit großer Band auf eine ausgedehnte Deutschlandtournee, die ihn auch nach München führt.

AZ: Herr Zarrella, Sie haben unlängst ein Foto gepostet: Sie und Ihre Tochter auf einem Konzert von Billie Eilish. Was kann man als Profi dort lernen?
GIOVANNI ZARELLA: Egal welchen Job man hat, die schönste Zeit ist die, die man mit der Familie und den Kindern verbringt. Das steht an erster Stelle. Als Künstler lässt man sich immer inspirieren davon, was andere machen.

Ihre größte Inspirationsquelle war Robbie Williams - in vielerlei Hinsicht.
Genau. Er hat jetzt mit seiner wunderbaren Frau und seinen Kids eine Ausgeglichenheit erreicht. Das freut mich total für ihn. Er hat trotzdem nichts von seiner Qualität als Künstler eingebüßt.

Sie haben als erste Single von Ihrem neuen Album "Angels" gewählt.
Das war eine bewusste Entscheidung, ich hatte 15 fantastische Titel zur Auswahl. Der Song ist für mich wahnsinnig wichtig. Als es mit Robbie und Take That vorbei war, ist er zunächst als Solokünstler gescheitert. Diese Parallele kannte ich allzu gut aus meiner Zeit mit Bro'Sis. Wir hatten uns allerdings einfach aufgelöst und er wurde gegangen aus seiner Band. "Angels" wurde für Robbie der Beweis, dass es nach einer erfolgreichen Zeit in einer Band auch alleine weitergehen kann. Deswegen durfte der Song auch auf meinem neuen Album nicht fehlen.

Die andere Parallele zu Robbie ist, dass Sie auch schnell den Weg ins Familienleben gefunden haben.
Ich komme aus einer stabilen Familie, meine Eltern haben immer darauf geachtet, dass wir in einem guten Umfeld aufwachsen. Familie wurde bei uns immer groß geschrieben, nicht erst seit ich mit Jana Ina verheiratet bin und wir unsere Familie haben. Familie war immer und wird immer das Wichtigste für mich sein.

Und Sie verprassen auch nicht mehr 2500 Euro im P1 in einer Nacht.
Das passiert mir nicht mehr. Wir genießen jetzt anders und gehen zum Beispiel nach dem Konzert mit der Band zu unserem Lieblingsitaliener in der jeweiligen Stadt gemeinsam essen. In München ist das bei meinem Freund Ugo.

Wie haben Sie die Titel für das Album zusammengestellt?
Das Album ist eine Reise durch die Künstler und Titel, die mir unglaublich viel bedeuten. Zum Beispiel die Backstreet Boys, die in meiner Jugend eine riesige Rolle gespielt haben. Alle in meinem Umfeld wollten ein Backstreet Boy sein. Auch George Michaels "Careless Whisper" musste dabei sein, das ist einfach eine traumhafte Nummer, natürlich auch auf Italienisch.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Hat das denn noch nie jemand zuvor gemacht?
Ein paar Titel sicherlich, aber ich bin wahrscheinlich der Erste, der konsequent mit diesem Konzept ein Album macht.

Ist es für Sie gefühlsmäßig ein Unterschied, ob Sie "Angels" auf Englisch oder Italienisch singen?
Beim Italienischen fühle ich den Text mehr, ich bin beim Singen noch ein bisschen näher dran. Es ist die Sprache meiner Heimat, dem Land in dem meine Eltern geboren worden.

Ihr Vorbild Robbie hat mit seinem Swing-Album bewiesen, dass man sich auch als junger Kerl an große Legenden heranwagen darf.
Ein schönes Swing-Album wäre auch ein Wunsch von mir. Man darf nicht vergessen: Frank Sinatra und Dean Martin waren Kinder italienischer Zuwanderer. Einer der größten Swing-Interpreten unserer Zeit ist Michael Bublé und mit ihm hatte ich glücklicherweise in meiner April-Show einen Auftritt, der Song ist auch auf meinem neuen Album. Er hat mich aus Las Vegas, wo er seine Show hat, angerufen und gesagt, dass er unser Duett gut fände und sich freue, auf dem Album zu sein. Für mich ist das sicher das größte musikalische Highlight der letzten zehn Jahre. Er ist ja auch ein Vorbild für mich, ein wahnsinnig netter und ausgezeichneter Künstler.

Wie ist das Programm für das Konzert im Circus Krone zusammengestellt?
Es wird ein Querschnitt durch meine drei Alben, wir werden aber auch besondere Versionen von italienischen Klassikern singen von "O'sole mio", Volare" oder "Azzuro" bis hin zu Italo-Pop der 80er wie "Felicità". Es soll vom Gefühl her ein Kurzurlaub nach Italien werden.

Sie haben gesagt, dass für Ihren Vater Al Bano der größte italienische Sänger ist, wer ist es denn für Sie?
Der coolste Mensch auf Erden ist definitiv Adriano Celentano. Cooler als der kann man gar nicht sein. Der größte Sänger war natürlich Pavarotti. Aber es ist ja klar, dass ich jetzt nicht versuchen werde, "nessun dorma" zu singen.

Ist München eigentlich schon die Vorstufe zu Italien, oder ist das nur unser selbstgebastelter Mythos?
Auf jeden Fall ist das so. Deswegen habe ich es auch so geliebt, in München zu wohnen. Mir ist es damals schwer gefallen, wieder nach Köln zu ziehen. Ich finde, München fühlt sich einfach italienisch an.


Giovanni Zarrella spielt am 29. September im Circus Krone

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.