Operation 12 Strong mit Chris Hemsworth in der AZ-Filmkritik.

"Operation 12 Strong": Ein patriotischer Blick auf einen geheimen US-Afghanistaneinsatz.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Captain Mitch Nelson  erhält den Auftrag die wichtige Stadt Masar-e Scharif von Taliban und al-Qaida Kämpfern zu befreien.
Concorde Captain Mitch Nelson erhält den Auftrag die wichtige Stadt Masar-e Scharif von Taliban und al-Qaida Kämpfern zu befreien.

AZ-Filmkritik: "Operation 12 Strong": Ein patriotischer Blick auf einen geheimen US-Afghanistaneinsatz.

"Sie waren nur zwölf Mann und forderten eine ganze Armee heraus", ruft das Plakat zum Kriegsdrama "Operation: 12 Strong". US-Patriotismus prägt das erste Großprojekt des dänischen Werbefilmers Nicolai Fuglsig. Basierend auf dem Tatsachenbericht "Horse Soldiers", erzählt die von Blockbuster-Filmemacher Jerry Bruckheimer angeschobene Produktion von einer geheimen Offensive in Afghanistan, die kurz nach dem 11. September 2001 als erste Antwort der USA auf die verheerenden Terroranschläge eingeleitet wurde.

Ganz bewusst hat sich Captain Mitch Nelson (Chris Hemsworth) dazu entschieden, einen Schreibtischjob anzunehmen, da er so wieder mehr Zeit mit seiner Familie verbringen kann. Als die Nation den Angriff auf das World Trade Center fassungslos verfolgt, steht aber für den Soldaten fest, dass er jetzt seinem Land rückhaltlos dienen muss.

Die handwerkliche Kompetenz kann den bitteren Beigeschmack nicht vertreiben

In Afghanistan erhält er den Auftrag, eine zwölfköpfige Elitetruppe (unter anderem Michael Shannon und Michael Peña) mit lokalen Milizen die wichtige Stadt Masar-e Scharif von Taliban- und al-Qaida-Kämpfern zu befreien.

Das beschworene, archaische Westerngefühl kontrastiert dabei störend mit den ebenfalls eingesetzten modernen Mitteln der Kriegsführung. So geben die US-Soldaten Positionen ihrer Feinde durch, um möglichst präzise Luftschläge setzen zu können. Kritisch hinterfragt wird das militärische Vorgehen nie. Dass 9/11 nachweislich fast nichts mit Afghanistan oder dem Irak zu tun hatte, wird natürlich nie thematisiert. Vielmehr vermittelt der Film den Eindruck, dass die hartgesottenen Männer lediglich das notwendig Richtige tun, nachdem das Herz der Vereinigten Staaten getroffen wurde.

Die handwerkliche Kompetenz macht das patriotische, weitgehend unreflektierte Getöse gerade so erträglich, kann den bitteren Beigeschmack aber nicht vertreiben.


Kino: Mathäser (auch OV) R: Nicolai Fuglsig (USA, 130 Min.)

 

Lesen Sie auch die AZ-Filmkritik zu "Death Wish"

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.