Filmkritik: Komödie Table 19 - Anna Kendrick sitzt am Katzentisch

Außenseiter sind doch die viel spannenderen Menschen – jedenfalls in der Komödie "Table 19".
Gabriele Summen |
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Bina (Lisa Kudrow, links), Jerry (Craig Robinson), Jo (June Squibb), Walter (Stephen Merchant), Eloise (Anna Kendrick) und Renzo (Tony Revolori) wurden an einen Katzentisch platziert.
Twentieth Century Fox Bina (Lisa Kudrow, links), Jerry (Craig Robinson), Jo (June Squibb), Walter (Stephen Merchant), Eloise (Anna Kendrick) und Renzo (Tony Revolori) wurden an einen Katzentisch platziert.

"Ich möchte von niemand anderem als von Dir enttäuscht werden", gesteht die abservierte Brautjungfer in "Table 19" ihrem feigen Ex-Freund. Eine ungewöhnliche Liebeserklärung in einem Film, der sich deutlich von konventionellen Hochzeitskomödien abhebt. Die schräge Story dreht sich um ein paar Außenseiter, die sich an einem Katzentisch auf einer großen Hochzeit zusammenfinden.
Eloise McGarry (Anna Kendrick) ringt sich dazu durch, doch noch zur Hochzeit ihrer besten Freundin Francie zu erscheinen, obwohl deren Bruder Teddy (Wyatt Russell) per SMS mit ihr Schluss gemacht hat. Auch die anderen Gäste, die sich am schlecht platzierten Tisch in der Nähe der Toiletten einfinden, wurden nur aus Höflichkeit eingeladen.

Da wäre zum einen der merkwürdig nervöse Häftling auf Freigang, Walter (Stephen Merchant), der den Brautvater vor einiger Zeit um viel Geld betrogen hat.
Weitere kauzige Antihelden am Tisch im Abseits sind das pensionierte frühere Kindermädchen der Braut Jo (June Squibb), sowie der zum Fremdschämen peinliche Teenager Renzo (Revolori), der auf Drängen seiner Mutter auf der Feier endlich mal eine Frau abschleppen soll.

Schon bald fühlt man sich ähnlich isoliert wie die kauzigen Außenseiter, die auf sie fixierte Kamera sorgt für ein Zusammenschweißen mit dem Zuschauer – als säße man selbst mit am Tisch.
Im letzten Drittel verlässt man schließlich bereitwillig mit den seltsamen Losern das Fest, um einen Joint zu rauchen und durch den Wald zu latschen. Trost, Authentizität und Verständnis erfährt man womöglich eher bei den Verlierern im Spiel des Lebens: Dies ist die berührende Botschaft der melancholisch-schrägen Komödie, die dem Zuschauer in ihren besten Momenten den Katzentisch des Lebens doch recht schmackhaft macht.


Regie: Jeffrey Blitz (USA, 88 Min) Kino: Mathäser

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