"Caught Stealing": Schräger Krimi-Thriller mit Starpower

Audio von Carbonatix
Tief- bis schwergängige Dramen und traurige Einzelschicksale, nicht selten mit Horror-Einschlag: Die Filme des US-Regisseurs Darren Aronofsky (56), von "The Wrestler" über "Black Swan" bis zu "The Whale" und "Mother!", bedienen sich in aller Regel ähnlicher Themen und Aussagen. Im Fall von "Caught Stealing", der hierzulande am 28. August in die Kinos kommt, reibt sich manch Kinogänger derweil verwundert die Augen.
Stammt der Streifen, der angesichts seiner rasanten Action und seiner ebenso rasanten Dialoge wie das uneheliche Film-Baby von Quentin Tarantino (62) und Guy Ritchie (56) anmutet, tatsächlich vom "Requiem for a Dream"-Macher? Ja, tut er, auch wenn Aronofsky offenbar selbst bewusst ist, dass Action-Thriller mit Humor-Einlagen eigentlich nicht sein täglich Kino-Brot sind.
Vom Katzen-Sitter zum Gejagten - darum geht es
Als sein Punk-Rock-Nachbar Russ (Matt Smith, 42) ihn bittet, für ein paar Tage auf seine Katze aufzupassen, findet sich Hank (Austin Butler, 33) plötzlich inmitten eines bunt gemischten Haufens von bedrohlichen Gangstern wieder. Sie alle wollen etwas von ihm; das Problem ist, dass er keine Ahnung hat, was eigentlich. Während sich die Schlinge immer enger zieht, setzt Hank alles daran, lange genug am Leben zu bleiben, um es herauszufinden.
Elvis, Catwoman und Prinz Philip in der Zwickmühle
Mit "Elvis"-Star Austin Butler, "The Crown"-Mime Matt Smith und "The Batman"-Antiheldin Zoë Kravitz (36) bietet "Caught Stealing" einen herausragend talentierten Cast. Zumal auch noch Hollywood-Größen wie Vincent D'Onofrio (66), Regina King (54) und Liev Schreiber (57) dazuzählen. Eine der wichtigsten Hauptrollen spielt laut Aronofsky aber das Setting selbst: Die Filmhandlung setzt im New York City gegen Ende der 90er Jahre ein und somit in einer Zeit, an die der Filmemacher mit nostalgischem Blick zurückschaut.
"Die 90er waren eine bemerkenswerte Zeit, eine aufregende Zeit. Es war viel lockerer. Es herrschte ein Gefühl der Unschuld. Die Sowjetunion gab es nicht mehr und der große Skandal war Bill Clintons außereheliche Affäre. Die Menschen freuten sich auf das neue Jahrtausend", schwärmte Aronofsky vor Kurzem im Gespräch mit "The Guardian". Diese positive Energie habe ihn damals als jungen Filmemacher wiederum angetrieben, mit seinen Filmen in düstere Gefilde vorzudringen - seine ganz persönliche, kreative Gegenkultur. Mit "Caught Stealing" verhält es sich nun genau entgegengesetzt: Inzwischen sei die Realität in den USA so frustrierend und trostlos geworden, dass er etwas Leichtherzigeres auf die Leinwand bringen wollte.
Lustig - aber keine Komödie
Gegen die Bezeichnung seines neuen Werks als Krimi-Komödie wehrt sich der Regisseur aber dennoch. So stimme es zwar, dass "es darin in den ersten zehn Minuten wohl mehr Witze als in meinem gesamten vorangegangenen Schaffen gibt. Aber eine Komödie? Ich weiß ja nicht." Denn wie die Romanvorlage wartet auch die Filmadaption mit heftigen Gewaltspitzen auf.
Seine primäre Mission mit "Caught Stealing" bezeichnet Aronofsky gegenüber "The Guardian" folglich nicht als den Versuch, Menschen damit zum Lachen zu bringen. Er empfindet es vielmehr als Kampfansage an die schnelllebige Doomscrolling-Ära: "Wir befinden uns im Krieg mit der Meme-Kultur. Mit TikTok und Instagram-Stories. Die Aufmerksamkeit der Menschen richtet sich nicht mehr auf das Geschichtenerzählen. Dabei ist Geschichtenerzählen so wertvoll für die Menschheit."
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