Hochzeit und ein lautes Servus

Chris Dercon nimmt Abschied von München und wechselt an die Londoner Tate Modern
von  Volker Isfort
So umschwärmt scheiden nicht viele aus dem Münchner Kulturleben: Am Samstagabend verabschiedeten die Freunde und Mitarbeiter des Hauses der Kunst ihren Leiter Chris Dercon – und die ganze Szene war dabei: von Kunstminister Wolfgang Heubisch über Alexander Kluge bis hin zu Axel Milberg.
Das Gesamtkunstwerk Dercon, nur echt mit Schal und Drei- bis Siebentagebart, ertrug stoisch die fast eineinhalbstündigen Lobreden, den Spott über sein polyglottes Deutsch („Bitte nicht panikieren, ich habe alles under control”) und den Geschenkemarathon, an dem auch die Gästeschar beteiligt wurde. Jeder erhielt einen schwarzen Dercon-Gedächtnis-Schal mit dem Schriftzug „Sehnsucht”. Dann eröffnete das Käfer-Büffet, das auf Wunsch des belgischen Hausherrn auch Pommes und Currywurst (stark verbesserungsfähig!) enthielt.
Weil Dercon aber ein Kommunikationstalent und energetisches Wunder ist, der mit seinem Tempo stets alle (und manchmal sich selbst) überflügelt, hatte er auch diesmal eine Überraschung parat und verkündete, tags zuvor die Münchner Galeristin Sonja Junkers geheiratet zu haben. Sie ist ab heute in London seine schönste Erinnerung an die acht Münchner Jahre. vi
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