Grand Prix: Lena singt für Deutschland

Die 18-Jährige aus Hannover setzt sich mit der Popnummer "Satellite" gegen ihre Konkurrentin durch. Sie galt seit dem Start der Show als Favoritin.
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KÖLN - Die 18-Jährige aus Hannover setzt sich mit der Popnummer "Satellite" gegen ihre Konkurrentin durch. Sie galt seit dem Start der Show als Favoritin.

Für ein paar Sekunden war es vorbei mit der Schlagfertigkeit. Lena Meyer-Landrut fehlten die Worte, als genau das Ergebnis beim deutschen Grand-Prix-Vorentscheid eingeblendet wurde, das viele erwartet hatten. Die 18-jährige Abiturientin, die zuvor noch nie auf einer Bühne stand, wird für Deutschland beim Eurovision Song Contest am 29. Mai in Oslo singen. „Kann ich vielleicht was trinken“, sagte sie unter Tränen und fast schon unter Schock, fing sich dann aber und rief: „Das ist so verdammt krass, das ist so derbe, ich hätte nicht gedacht, dass mich das so mitnimmt.“

Meyer-Landrut setzte sich am Freitagabend in der Castingsendung „Unser Star für Oslo“ gegen die zweite Finalistin, die ebenfalls erst 18 Jahre alte Jennifer Braun aus dem hessischen Eltville, durch. Die Zuschauer hatten nicht nur über die Künstlerin, sondern in einem ersten Schritt auch über den Titel entschieden, mit dem Deutschland beim Grand Prix in Norwegen vertreten sein soll. Drei englischsprachige Lieder standen pro Kandidatin zur Wahl. Dabei kürte das TV-Publikum für Lena die schnelle Popnummer „Satellite“ zu seinem Lieblingslied. Der Komponist des Songs blieb während des Wettbewerbs geheim, um eine mögliche Beeinflussung der Zuschauer auszuschließen.

Lena begeisterte mit ihren unkoventionellen Auftritten

Meyer-Landrut galt seit dem Start der gemeinsamen Showreihe von ARD und ProSieben als Favoritin. Die jüngste Teilnehmerin hatte die wechselnden Juroren um Jury-Chef Stefan Raab mit ihren teils unkonventionellen Auftritten und ihrer Leichtigkeit begeistert. Sie galt als „verrückte Nudel“ und als Paradiesvogel der Show und fiel immer wieder durch ihre schlagfertigen Bemerkungen und ihre selbstbewusste Art auf.

Die im Finale zur Wahl stehenden Titel reichten von einer ruhigen Liebesballade bis zu rasanten Nummern. Bei Braun hatte sich der rockige Song „I Care for You“ beim Publikum durchgesetzt, bei dem ihre kraftvolle Stimme gut zur Geltung kam. Meyer-Landrut interpretierte „Satellite“ indes stellenweise mit dem für sie typischen Sprechgesang. Zuvor hatte auch Braun den Titel gesungen, allerdings in einer deutlich ruhigeren Version.

Prominente Jury hat nichts auszusetzen

In der Jury wurde Raab im Finale von Xavier Naidoo und Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß unterstützt. Die Experten zeigten sich von den Auftritten beider Kandidatinnen beeindruckt und hatten bis auf wenige Kleinigkeiten nichts auszusetzen. „Du hast es geschafft, diesen mir noch unbekannten Song so zu verkaufen, als wäre es Deiner“, lobte Naidoo die Abiturientin Meyer-Landrut nach ihrem ersten Auftritt. Raab hob hervor: „Bei dir ist es so, dass es neben der Musik auch immer ein bischen Theater ist, ich find's super.“ Kloß staunte: „Du bist 18 und gehst hier raus, als wäre das gar nichts.“ Gleichzeitig stellte sie wie Naidoo aber auch klar, dass beide Kandidatinnen das Ticket nach Oslo verdient hätten.

Noch lieber wäre Meyer-Landrut wohl mit dem extra für sie geschriebenen Song „Love Me“ in Norwegen angetreten. Der Gewählte sei aber auch in Ordnung, sagte sie. Für Naidoo hätte es „auch mal wieder ein deutscher Song" sein können. Die Titel waren laut Raab aus 300 bis 400 Vorschlägen „gewissenhaft“ ausgewählt worden und stammten unter anderen von Komponisten aus den USA, Kanada, Deutschland und Skandinavien. Auch Grand-Prix-Urgestein Ralph Siegel hatte nach eigenen Worten erneut sein Glück mit einem Song für das Finale versucht, allerdings erfolglos. Die Zusammenarbeit von ARD und ProSieben war eine Premiere. Die Showreihe war Anfang Februar gestartet. Sechs Sendungen liefen bei ProSieben, das Viertelfinale und das Finale im Ersten. Raab hatte selbst dreimal erfolgreich beim Grand Prix mitgemischt. Mit seiner Hilfe soll Deutschland beim Song Contest nach den schlechten Ergebnissen der vergangenen Jahre wieder punkten. 2009 hatte es das deutsche Grand-Prix-Duo Alex swings Oscar sings mit seinem Titel „Miss Kiss Kiss Bang“ in Moskau nur auf den 20. Platz unter 25 Teilnehmern geschafft. Zuvor waren die No Angels sogar auf dem letzten Platz gelandet. Raab bekräftigte am Freitagabend sein Ziel: Platz zehn oder noch besser. Mit Blick auf die Kandidatin zeigte er sich zuversichtlich: „Ich glaube, sie wird uns gut vertreten, sie steht uns gut zu Gesichte.“ Zuvor steht für Meyer-Landrut aber noch eine weitere wichtige Aufgabe an: Mitte April starten ihre Abiturprüfungen.

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