Der Neue hat einige Wünsche frei

Antikensammlungen: Florian Knauß wird nach Raimund Wünsche neuer Chef
Adrian Prechtel, Volker Isfort |
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Die Nachricht trifft die Münchner Kunstwelt überraschend: Nach 17 Jahren steht in den Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München ein Führungswechsel ins Haus. Kunstminister Wolfgang Heubisch ernannte Florian Knauß am Freitag zum Nachfolger von Raimund Wünsche. Knauß tritt sein Amt bereits zum 1. Mai an.

Wünsche hat dann insgesamt 41 Jahren in der Glyptothek gearbeitet, die letzten 17 Jahre als Leiter. Nach seinem 65. Geburtstag wurde diese Position zwei Mal um jeweils ein Jahr verlängert. Der gebürtige Eichstätter studierte in München und ist ein international hoch anerkannter Fachmann und in der Münchner Kunstwelt auch durch seine stets humorvolle Wissensvermittlung legendär. In jüngster Zeit hat der Südwestrundfunk Wünsches Unterhaltungstalent entdeckt und in der TV-Dokumentationsreihe „Nie wieder keine Ahnung“ ausgeschlachtet.

Wünsche selbst will sich nun verstärkt lang geplanten Buchprojekten widmen und Werke über den Barberinischen Faun sowie die Geschichte des Wiederaufbaus der Antikensammlungen und der Glyptothek nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichen.

Sein Nachfolger wird in wenigen Wochen Florian Knauß. Der 47-jährige Archäologe kam 2001 als Konservator an die Glyptothek und war bislang stellvertretender Museumsleiter. Er gilt als Experte für griechische Keramik und altpersische Architektur.

Zur AZ sagte Knauß, dass er „direkt an das Werk von Raimund Wünsche anknüpfen“ wird: „Ich habe das ja auch als Stellvertreter mitgetragen.“ Wünsches Stärke habe auch in „seinem unmittelbaren Zugang“ zu antiken Werken bestanden: „Herr Wünsche hat – bei aller Gelehrsamkeit und all seinem Wissen – sich immer auch einen wunderbar unakademischen Zugang zu Skulpturen bewahrt. Das kann er begeisternd vermitteln.“

Als neuer Leiter der Antikensammlungen und der Glyptothek will Florian Knauß natürlich auch eigene Schwerpunkte in Zukunft setzten. Dazu zählten auch „antike Randkulturen“: „München hat zum Beispiel noch keine große Ausstellung über die Etrusker erlebt. Hierzu haben die bayerischen Antikensammlungen aber einen großen eigenen Fundus, und Museen anderer Länder könnten das ergänzen.“

Auch will Knauß seine eigenen archäologischen Tätigkeiten bei Grabungen im Kaukasus einbringen: „Hier habe ich zum Beispiel in Aserbeidschan an persischen Residenzstädten gegraben und geforscht“, sagt Knauß. Auch das wird sich in Ausstellungen künftig spiegeln.

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