"Oper für alle" bietet "Don Giovanni" für alle
Die Vorhersage für Sonntagabend ist angesichts eines heranziehenden Tiefs schwierig. Und wie der in vielen Szenen starke neue "Don Giovanni“ der Bayerischen Staatsoper auf der Großleinwand am Marstallplatz wirkt, lässt sich auch schwer vorhersagen.
Ich fand Konstantin Krimmel in der Hauptrolle überragend. Auch die sperrige Sicht von Vladimir Jurowski auf Mozarts Musik hat mich überzeugt, die vom Regisseur David Hermann erfundene Rahmenhandlung hingegen weniger.

Aber sehen und hören Sie selbst. Es kostet sie dank spendabler Sponsoren nichts, und Sie können bei Nichtgefallen oder einsetzendem Regen jederzeit wieder gehen. Die Übertragung beginnt um 19 Uhr, aber es empfiehlt sich, wegen des Rahmenprogramms früher da zu sein.
Diesmal auf dem Marstallplatz
Wegen der Baumaßnahmen am Max-Joseph-Platz wurde "Oper für alle" auf den Marstallplatz hinter dem Nationaltheater verlegt, wo in früheren Jahren schon öfter Konzerte dieses Formats stattfanden. Es hat außerdem den Vorteil, dass die Tram durch die Maximilianstraße nicht umgeleitet werden muss.

Auf dem Platz sind Picknickdecken gestattet, Mobiliar wie Klappstühle hingegen nicht. Essen darf mitgebracht werden, Plastikflaschen bis zu einem Fassungsvermögen von einem halben Liter auch, Glas hingegen ist verpönt. Verdursten müssen Sie trotzdem nicht: Es wird Stände mit Gastronomie geben.
Generell gilt: Alles, was andere verletzen kann, ist tabu, auch Glasflaschen. Und schauen Sie im Zweifel auf die Homepage der Staatsoper. Wenn’s regnet: Kein Problem. Die Aufführung wird auf staatsoper.tv ins Internet übertragen. Dann picknicken Sie zu Hause.
Im Herbst folgt ein Konzert im BMW-Park
"Oper für alle" hat seit Beginn der Intendanz von Serge Dorny zwei getrennte Teile: Das traditionelle Live-Konzert wurde in den Herbst verlegt und findet neuerdings außerhalb der Landeshauptstadt statt, weil die Bayerische Staatsoper bekanntlich keine reine Münchner Angelegenheit ist. Voriges Jahr gastierte die Staatsoper in Oberammergau, davor gab es Konzerte in Ansbach und Rosenheim.
In diesem Jahr beginnt die neue Spielzeit wegen kleinerer Umbauten und eines Asien-Gastspiels erst im Oktober. Und weil es für ein Open Air weit nach der Wiesn entschieden zu frisch ist, findet das Konzert diesmal am 24. Oktober im BMW Park am Rand des Westparks statt, vormals bekannt als Rudi-Sedlmayer-Halle. Der Eintritt ist frei, kostenlose Karten gibt es ab 24. September auf der Homepage der Staatsoper.

Die Solisten des Konzerts sind Ailyn Pérez (Sopran) und Jonathan Tetelman (Tenor). Andrea Battistoni dirigiert das Bayerische Staatsorchester. Das Programm steht noch nicht fest, zu rechnen ist mit Arien, Ouvertüren und Szenen aus italienischen Opern.
Narstallplatz, Sonntag, 6. Juli, 19 Uhr, Mehr Infos unter staatsoper.de