Nach monatelanger Arbeit wird die Replik der Figur am Nordfriedhof enthüllt, eine zweite soll bald folgen.
Replik am Eingang Münchner Nordfriedhof: Die Sphinx ist zurück
München - Der Sockel ist ganz glatt, ihr Leib eher rau. Alle streichen sofort über die strahlend weiße Figur mit dem strengen Blick: Gerade haben Bürgermeister Manuel Pretzl (CSU), Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs (parteilos), Stadträtin Ulrike Grimm (CSU), Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) und Markus Steininger, Obermeister der Steinmetz- und Steinbildhauerinnung München und Oberbayern, gemeinsam das Tuch von der Figur an der Treppe zum Nordfriedhof-Eingang gezogen. "Siehet zu" steht auf der Tafel, die sie in den Pranken hält.
Eine zweite Sphinx soll folgen
Die Sphinx am Nordfriedhof ist zurück. Nach drei Monaten intensiver Arbeit ist die Rekonstruktion der Figur abgeschlossen. In der nächsten Woche bekommt das Wesen aus Löwenkörper und Hahnenkopf eine abschließende Imprägnierung gegen die Witterung, dann kann es hier hoffentlich ungestört viele Jahre wachen, wie einst seine Vorgängerinnen.
Auch hier sollen es bald wieder zwei Sphingen sein. Der entsprechende Stadtratsbeschluss sei schon im November gefallen, erklärt Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs, jetzt gehe es noch um die Finanzierung. Die erste Figur wurde der Stadt von der Steinmetz- und Steinbildhauerinnung geschenkt. Deren Schüler arbeiteten unter der Anleitung von Künstler Wolfgang Gottschalk bis zur letzten Sekunde an der Figur.
Rätsel um Sphinx-Verschwinden ungeklärt
Das Unterfangen war kein einfaches: Nur zwei alte Fotos standen zur Verfügung, um ein 1:1-Model als Vorlage zu erstellen. Seit April wurde dann in der Bauhütte am Nordfriedhof gewerkelt. Aus einem 2,3 Tonnen schweren Kehlheimer Kalksteinblock entstand die Torwächterin, oft unter den Augen neugieriger Besucher.
Am großen Auflauf der offiziellen Gäste sieht man, wie breit die Begeisterung für das Sphinx-Projekt ist. Auch viele Menschen aus dem Viertel sind gekommen. Die Sphinx übt eine gewisse Faszination aus. Schließlich ist sie in mehrfacher Hinsicht geheimnisvoll, wie Manuel Pretzl feststellt – wegen ihres Wesens, aber auch wegen des rätselhaften Verschwindens der früheren Figuren. Die hatte der Architekt des Nordfriedhofs, Hans Grässel, hier einst als Torwächterinnen installiert. Mitte der 50er Jahre aber verschwanden die Figuren. Ihr Verbleib ist bis heute ungeklärt.
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