Hotels ohne Kinder. Was viele Urlauber freut, hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes am Montag gerügt. Sind kinderfreie Hotels diskriminierend? Die AZ-Redakteure sind da geteilter Meinung.
Hotels nur für Erwachsene Pro und Contra: Sind kinderfreie Hotels diskriminierend?
München - Rund 40 Hotels in Deutschland setzen das Konzept um: Störende und lärmende Kinder sind bei ihnen nicht erlaubt. Ist das in Ordnung, weil es ja genug Familienhotels gibt, oder werden damit Familien diskriminiert?
PRO
Timo Lokoschat, AZ-Redakteur, ist für kinderfreie Hotels.
Für eine Auszeit
Erinnern Sie sich noch an den letzten Aufschrei? Da hatte ein Wirt gewagt, im Biergarten einen kleinen Bereich „Nur für Erwachsene“ abzutrennen. „DISKRIMINIERUNG!“, hieß es auch damals von selbsternannten Demografiebeauftragten, die wie immer gleich den Fortbestand der Menschheit in Gefahr sehen. Geht’s noch eine Nummer größer?
Auffallend ist, dass urlaubende Eltern ihre Kinder oft weit weg von der eigenen Liege schicken. Warum wohl? Die Möglichkeit, in einem Erwachsenenhotel einzuchecken, dürfte auch gestresste Eltern freuen, die den Nachwuchs bei den Großeltern abgeben und einfach mal ausspannen wollen. Schön, wenn es solche Angebote gibt. An Hotels für Familien wird es weiterhin nicht mangeln.
PS: Auch dort ist es Eltern übrigens erlaubt, Kevin und Chantal zu erklären, dass es nicht nett ist, der schwimmenden Frau vom Beckenrand auf den Rücken zu springen. Als Fremder hat man auf solche Debatten nämlich keine Lust. Und nein, diese Bemerkung ist nicht kinderfeindlich, sondern elternkritisch.
Contra
Rosemarie Vielreicher, AZ-Redakteurin, ist gegen kinderfreie Hotels.
Mehr Toleranz, bitte
Uns stören spielende Kinder. Verliebte, junge Pärchen am Nebentisch, die sich ständig busseln, auch. Und Senioren sind vielleicht nervig! Die gehen immer alle dann ins Schwimmbad, wenn man selbst Feierabend hat und blockieren die Bahnen.
Sie sehen: Man könnte an jeder Altersgruppe etwas aussetzen. Nicht nur an Kindern. Aber wo kommen wir mit dieser Einstellung hin? Müssen wir folglich überall Bereiche schaffen, in denen die einen rein dürfen, die anderen aber nicht? Nein. Das ist nicht der richtige Weg. Vielmehr sollten wir uns in Toleranz üben – allen Altersgruppen gegenüber. Gesellschaft ist schließlich ein Miteinander und kein Gegeneinander.
Natürlich gibt es den ein oder anderen Nachwuchs, der keine Grenzen kennt. Das kann vor allem im Urlaub nerven, ja. Aber nicht alle Kinder sind lärmende Nervensägen. Familien pauschal aus Hotels zu verbannen, ist diskriminierend. Jeder soll frei entscheiden können, wo er übernachten möchte und nicht erst prüfen müssen, ob er dort erwünscht ist.
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