Zum zweiten Mal Krebs – mit nur 32 Jahren

Der Krebs ist wieder zurück: Obwohl bei Daniel Reger keine Krebszellen mehr entdeckt wurden, kämpft er jetzt gegen Leukämie. Der 32-Jährige braucht dringend eine Stammzellenspende.
von  Von Michael Burner
Daniel und seine Freundin Tanja wollen endlich in die gemeinsame Wohnung ziehen, die Familienplanung soll beginnen - und wieder grätscht der Krebs dazwischen.
Daniel und seine Freundin Tanja wollen endlich in die gemeinsame Wohnung ziehen, die Familienplanung soll beginnen - und wieder grätscht der Krebs dazwischen. © privat

Dieses Gefühl, dass es im Leben nicht immer gerecht zugeht, hat wohl jeder Mensch schon einmal am eigenen Leib erfahren. Den einen trifft es mehr, den anderen weniger. Im Fall von Daniel Reger (32) aus dem niederbayerischen Bad Birnbach hat sich das Schicksal offenbar dazu entschieden, ihm größere und schwere Steine in den Lebensweg zu legen. Bereits zum zweiten Mal innerhalb drei Jahren ist der Jurastudent an Krebs erkrankt.

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2013. Kurz nach dem ersten Staatsexamen. Daniel verspürt täglich ein Gefühl der Mattheit, nachts wacht er schweißgebadet auf. Zunächst denkt er, es handelt sich um lästige Begleiterscheinungen von seinem Lernstress. Im Krankenhaus erhält er die Diagnose Morbus Hodgkin. Lymphdrüsenkrebs. Das Leben des damals 29-Jährigen und das seiner Freundin stellt sich auf den Kopf, es wirft die ganze Familie aus der Bahn.

Schicksal wirft ihm wieder einen Prügel zwischen die Beine

Daniel bekommt starke Chemotherapien. Den Ärzten gelingt es, den Krebs zu therapieren. Nach der Abschlussuntersuchung im Frühjahr 2014 können in seinem Körper keine Krebszellen mehr entdeckt werden. Für Daniel geht's wieder aufwärts.

Der Lebensmut kehrt zurück, voller Engagement klemmt er sich hinter sein Jurastudium, trifft sich wieder mit Freunden, fährt in den Urlaub – kurz: Daniel kann sein Leben wieder richtig genießen. Dieses Leben möchte er nach zehn Jahren Fernbeziehung jetzt endlich gemeinsam mit seiner Freundin Tanja (28) verbringen. Die gemeinsame Wohnung in Bad Birnbach ist im Frühjahr 2016 fast fertig renoviert. Der 32-Jährige befindet sich Mitten in der Vorbereitung auf sein zweites Staatsexamen, das in zwei Wochen stattfindet. Daniel wird daran allerdings nicht teilnehmen.

Das Schicksal wirft ihm wieder einen Prügel zwischen die Beine. Der Krebs ist zurück – aggressiver und bösartiger als beim ersten Mal. Dieses Mal lautet die Diagnose Akute Myeloische Leukämie. Blutkrebs. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Folgeerscheinung der ersten Krebsbehandlung. „Die ersten zwei Jahre nach einer Krebstherapie gelten immer als die kritischsten. Man lebt von Untersuchung zu Untersuchung und atmet kurz auf, wenn die Ärzte sagen, dass alles in Ordnung ist. Wir beschlossen, dass nach den drei schwierigen Jahren das Leben beginnen soll und der Krebs keinen so hohen Stellenwert mehr einnehmen darf. Doch es kam ganz anders, eine neue Bedrohung kam auf uns zu: Leukämie“, sagt seine 28 Jahre alte Freundin Tanja.

Wenn es die Gesundheit zulässt, gibt's "Fronturlaub"

Seit Mai liegt Daniel im Uniklinikum in Regensburg. Die Ärzte behandeln den Krebs wieder mit Chemotherapien. Schnell wird klar: Damit der 32-Jährige weiterleben kann, braucht er dringend eine Knochenmarkspende.

Obwohl ihn das Schicksal ein weiteres Mal tief in die Knie zwingt, hat Daniel seinen aufheiternden Charakter nicht verloren. Wenn ihn seine Freunde auf der sterilen Station besuchen, finden sie ihren Kumpel am Tropf hängend vor. In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Aufgeben kommt für Daniel nicht in Frage. Im Moment ist er relativ stabil. Wenn es so bleibt darf er bald zwei Wochen heim – „Fronturlaub“, wie er es nennt.

Daniel ist ein Kämpfer. Er geht jetzt in die zweite Runde gegen den Krebs. Auf seinem Facebook-Profil stehen die Worte der legendären Filmfigur Rocky Balboa: „Es kommt im Leben nicht darauf an, wie viel Du austeilst, sondern darauf, wie viel Du einstecken kannst!“

Am Sonntag, 7. August, findet in der Stadthalle in Pfarrkirchen eine Typisierungsaktion der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) für Daniel statt. Dennoch ist die Typisierung nur ein Teil der Hilfe. Denn jede Typisierung eines Freiwilligen kostet die AKB 50 Euro an Laborkosten für die aufwendige Analyse der DNA. Diese Kosten trägt weder die Krankenkasse noch der Staat. Die Patienten, und mit ihnen die Stiftung AKB, sind daher komplett auf Spenden angewiesen.

Für Spenden: Aktionskonto: Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern, Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, IBAN: DE25 7025 0150 0022 3945 71, Verwendungszweck: Daniel; Online: www.akb.de

 

 
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