Zuglärm durch ICE-Ausbau: Bamberg ringt um Lösung
Der Ausbau der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und Leipzig/Halle trifft auch Bamberg. Viele Bürger fürchten, hohe Lärmschutzwände könnten den Status als Unesco-Weltkulturerbe gefährden. Aber wie kann man die Anwohner sonst vor Lärm schützen?
Bamberg – Ausbaupläne der Bahn sorgen in Bamberg für Wirbel. Der Grund sind die dann notwendigen Lärmschutzwände, die den Zuglärm eindämmen sollen – zugleich aber das Stadtbild verschandeln werden, wie Kritiker fürchten. „Wir machen uns Sorgen um das Gesamtbild der Stadt“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) am Freitag bei einer Experten-Anhörung zum Thema Lärmschutz. Zugleich äußerte er auch Verständnis für den Wunsch der Anwohner nach Schutz vor dem Lärm.
Die Pläne zum Schienenausbau im Bamberger Stadtgebiet sind Teil des milliardenschweren Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8. Dabei wird die Bahntrasse zwischen Nürnberg und Berlin erneuert und ausgebaut.
Ein Bahnsprecher sagte auf Anfrage, es gebe noch keinerlei konkrete baurechtliche Schritte, die in Sachen Lärmschutz in Bamberg unternommen worden seien. Man stecke noch mitten in den Vorplanungen. Ein Bürgerzusammenschluss namens „Bahnsinn“ fordert das Unternehmen auf, innovative Lärmschutzmodelle zu testen. „Man kann verschiedene Maßnahmen kombinieren“, sagte „Bahnsinn“-Sprecher Robert W. Bartsch. „Das ist eine Frage des politischen Willens.“ Die Bamberger Altstadt ist von der Unesco vor 19 Jahren zum Weltkulturerbe ernannt worden. Kritiker fürchten, die Lärmschutzwände könnten die Sicht auf die Altstadt versperren – und somit könnte der Welterbestatus in Gefahr sein.
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