Wirbel um Regensburger Tourismus-Werbung

Frauen- und fremdenfeindlich, wettern Kritiker. Absurd, erwidert der Oberbürgermeister - ebenso aufgebracht.
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Mit einer umstrittenen Postkarte wird für die Stadt Regensburg geworben.
dpa Mit einer umstrittenen Postkarte wird für die Stadt Regensburg geworben.

Eine Postkarte der Tourismus-Werbung sorgt in Regensburg für Empörung. Frauen- und fremdenfeindlich, wettern Kritiker. Absurd, erwidert der Oberbürgermeister - ebenso aufgebracht.

Regensburg - Eine Werbekampagne der Stadt Regensburg für die Welterbe-Stadt sorgt für Wirbel. Die Linke-Stadtratsfraktion und der CSU-Bundestagsabgeordnete Philipp Graf Lerchenfeld prangerten sie als frauen- und fremdenfeindlich an. Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) wies die Kritik empört zurück. "Ich weiß jetzt wirklich nicht, worüber ich mich mehr aufregen soll: Über die Nichtigkeit des Anlasses, über die künstliche Empörung oder über die Unfähigkeit, Ironie zu erkennen", erklärte er am Freitag.

Eine Postkarte der städtischen Tourismus-GmbH (RTG) zeigt einen verzweifelten Dirigenten vor einem chaotischen Ministranten-Chor, dazu ein kleines Bild der Regensburger Domspatzen und den Satz: "Nichts ist besser als das Original". In dem chaotischen Chor sind auch Mädchen, die miteinander plaudern, und ein schwarzer Junge.

Der CSU-Abgeordnete Lerchenfeld kritisierte die Werbung als "frauen- und fremdenfeindlich", beschämend und geschmacklos. Sie erwecke den Eindruck, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe weniger wert seien. Die Linksfraktion warf der städtischen Tourismus-GmbH "Alltagsrassismus" und ein Spiel "mit sexistischen Stereotypen" vor.

Oberbürgermeister Wolbergs hielt dagegen, wer der Stadt Diskriminierung unterstelle wegen "einer harmlosen und eindeutig ironisch angelegten Werbekampagne, sollte überlegen, ob mit dieser völlig überzogenen Empörung nicht erst der Schaden entsteht, der nun mit allerlei Betroffenheitsprosa beklagt wird".

Ausgedacht hätten sich die Kampagne junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RTG, darunter auch ein dunkelhäutiger junger Mann. Ihnen Diskriminierung vorzuwerfen, sei Unsinn: "Absurder geht es ja wohl nicht mehr", sagte der SPD-Politiker. "Ich stelle mich jedenfalls gerne vor diese jungen Leute, die mal mit einer ausgefallenen Idee für Regensburg werben wollten." Notizblock

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