Wildbad Kreuth: Doch kein Abschied?

Mit den traditionsreichen Winterklausuren der CSU in Wildbad Kreuth könnte es doch weitergehen – auch ohne die Hanns-Seidel-Stiftung als Pächter.
Ralf Müller |
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Idyllisch liegt es in den Tegernseer Bergen: das Bildungszentrum Wildbad Kreuth.
dpa Idyllisch liegt es in den Tegernseer Bergen: das Bildungszentrum Wildbad Kreuth.

München - Vielleicht muss die CSU doch keinen Abschied von ihrem Traditions-Klausurort Wildbad Kreuth nehmen. Hinter den Kulissen laufen nämlich bereits Gespräche zwischen der Eigentümerin des Tagungsorts, Helene Herzogin in Bayern, und der CSU, bestätigte ein Sprecher der CSU-Landtagsfraktion. Allerdings sei noch alles offen.

Die Verhandlungen über eine Verlängerung des seit 1974 bestehenden Pachtvertrags zwischen der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) und der Eigentümerin des stattlichen Anwesens waren gescheitert (AZ berichtete). Die Preisvorstellungen der Herzogin waren zu hoch.

Der Vertrag läuft daher unweigerlich Ende März 2016 aus. Man richte sich mit der Gestaltung des künftigen Seminarprogramms darauf ein.

 

Betreiber will aus Wildbad Kreuth ein Tagungshotel machen

 

Nun soll es von einem Betreiber zu einem Tagungshotel umgebaut werden. In der Partei gibt es den Gedanken, die traditionellen Winterklausuren der CSU-Landesgruppe und der CSU-Landtagsfraktion dann eben in dem neuen Tagungshotel abzuhalten. Damit bliebe für die CSU eine wichtige Tradition erhalten und auf der anderen Seite wären die CSU-Tagungen unbezahlte Werbung für das Tagungshotel.

So könnten sich Partei, Landesgruppe oder Landtagsfraktion für die Januar-Klausur in dem Hotel einmieten. Dem Träger des neuen Tagungshotels, der noch nicht feststeht, müsste die CSU in diesem Fall als jährlicher Zwangs-Gast vertraglich aufs Auge gedrückt werden.

Nach den bisherigen Planungen sollte im Januar 2016 die CSU-Abschiedsveranstaltung in Kreuth über die Bühne gehen. Die Bundeskanzlerin hat ihr Kommen zugesagt – nicht wegen des Abschieds, sondern um politische Fragen mit der Schwesterpartei zu besprechen.

 

Franz Josef Strauß begründet den Mythos Kreuth vor 40 Jahren

 

Diese Schwesterpartei war es, die sich genau an diesem Ort vor nun fast 40 Jahren von der CDU lossagen wollte. Der unter Franz Josef Strauß gefasste berühmte Trennungsbeschluss in Form der Aufkündigung der Fraktionsgemeinschaft aus dem Jahr 1976 wurde nie vollzogen, aber der Mythos Kreuth war begründet. Und den möchte die CSU gerne am Leben erhalten.

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