Wespenjahr 2020: Was Insektenexperten erwarten

Schon vor den «Eisheiligen» schwirrten die ersten Wespen durch Bayern. Was bedeutet der milde Frühling für den Rest des Jahres?
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Zwei Wespen naschen an einem Apfel. Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild
dpa Zwei Wespen naschen an einem Apfel. Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Experten erwarten heuer nicht übermäßig viele Wespen. Für eine zuverlässige Prognose sei es zwar noch zu früh, sagte Stefan Schmidt von der Zoologischen Staatssammlung München. "Aber 2019 war ein eher maues Wespenjahr", so der Insektenforscher. "Also können schon mal gar nicht so viele Königinnen den Winter überlebt haben."

Daher müssten die Wetterbedingungen in den kommenden Monaten sehr günstig sein, damit wieder eine große Population entstehe. In der Regel baue sich ein starkes Wespenwachstum über mehrere Jahre auf, erklärte Schmidt: "Starke Schwankungen sind selten."

Zurzeit befinde sich die Wespenbrut in der kritischen Phase, so der Experte: Derzeit bauten die Wespenköniginnen ihre Nester, in die sie anschließend ihre Eier legen, aus denen die Arbeiterinnen schlüpfen. Von Juni bis etwa Mitte August versorgen die Königinnen ihre Brut. Deshalb hänge viel von den Temperaturen der nächsten Wochen ab, so Schmidt: "Wenn es im Juni zu einer Schafskälte kommt, können sich die Populationen deutlich reduzieren." Auch die Zahl der Hornissen, die zu den natürlichen Feinden der Wespen gehören, spiele eine Rolle.

Nach den Beobachtungen des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in Bayern war der Start in die diesjährige Wespensaison "durchschnittlich". Entscheidend für Zahl und Größe der Populationen sei nicht zuletzt das Wetter im Sommer, sagte auch LBV-Sprecherin Sonja Dölfel. "2019 war wegen der Hitze und Trockenheit kein besonders gutes Wespenjahr." Werde es in diesem Jahr ähnlich, fänden die Wespen nur schwer Nahrung, so Dölfel. Die Larven würden mit toten Insekten gefüttert, die erwachsenen Tiere ernährten sich vor allem von Blütenstaub und Pollen.

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