Weber lädt Liberale, Sozialisten und Grüne zum Gespräch
München (dpa/lby) - EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber will am Montagabend mit den Grünen, Liberalen und den Sozialdemokraten erstmals über ein künftiges Bündnis im Europaparlament sprechen. "Wenn der Wahlkampf vorbei ist, ist es Aufgabe von Demokraten, sich zusammenzusetzen", sagte der CSU-Vize am Montag vor einer Sitzung des Parteivorstandes in München. Die EVP sei bereit für den Konsens und Kompromisse. Darüber hinaus rief Weber alle gemäßigten Parteien im Europaparlament auf, sich klar gegen die Zusammenarbeit mit extremen linken und rechten Parteien zu positionieren. "Ich würde mir wünschen, dass alle Parteien dies formulieren."
Mit Blick auf seine eigene Wahl zum EU-Kommissionspräsidenten betonten Weber und CSU-Chef Markus Söder, dass die Wahl der EVP ganz klar einen Führungsanspruch erhalten habe. Zudem machte er deutlich, dass seine Fraktion im Parlament niemanden zum EU-Kommissionspräsidenten wählen werde, der bei der Wahl nicht als Spitzenkandidat nominiert war. "Es wird keine Mehrheit im Europäischen Parlament für einen Kandidaten geben, der nicht vorher sein Gesicht und Programm gezeigt hat", betonte Weber.
Er hoffe, dass diese Position auch im Europäischen Rat auf Konsens stoße. "Ich spüre viel Willen zum Konsens." Weber war Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) und soll nach deren Willen der nächste EU-Kommissionspräsident werden.