Was passierte im Fall Mannichl wirklich?

Im Fall des im Dezember niedergestochenen Passauer Polizeichefs Alois Mannichl fahndet die Polizei nicht mehr nach Verdächtigen mit auffälligen Tätowierungen. Hatte die Tat doch einen familiären Hintergund?
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Alois Mannichl
dpa Alois Mannichl

Im Fall des im Dezember niedergestochenen Passauer Polizeichefs Alois Mannichl fahndet die Polizei nicht mehr nach Verdächtigen mit auffälligen Tätowierungen. Hatte die Tat doch einen familiären Hintergund?

«Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen bestehen keine hinreichenden Anhaltspunkte mehr, dass diese Personengruppe im Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt an Polizeidirektor Alois Mannichl steht», heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Staatsanwaltschaft Passau und des Landeskriminalamts (LKA). Zunächst hatte sich die Polizei nach entsprechenden Zeugenaussagen erhofft, mit Hilfe der Tätowierungen - eine Schlange und ein Kreuz - dem oder den mutmaßlichen Tätern auf die Spur zu kommen.

«Es fallen alle Phantombilder raus, es bleibt nur noch die Beschreibung vom Opfer, sprich von Alois Mannichl, selbst», erklärte LKA-Sprecher Karl-Heinz Segerer am Freitag in München. Die Soko hatte zunächst aufgrund von Zeugenangaben Zeichnungen mit zwei auffälligen Tätowierungen sowie zwei Porträts veröffentlicht.

Die Sonderkommission sucht weiterhin einen etwa 1,90 Meter großen glatzköpfigen Mann von kräftiger Statur, wie ihn Mannichl als mutmaßlichen Messerstecher beschrieben hatte. Das LKA erhöhte seine Belohnung für Hinweise zur Aufklärung des Verbrechens auf 20 000 Euro. Bislang seien fast 500 Hinweise bei der 50-köpfigen Sonderkommission eingegangen.

Mannichl war am 13. Dezember 2008 vor seinem Haus niedergestochen worden. Hinter dem Attentat wurde eine Vergeltungsmaßnahme von Rechtsextremisten vermutet, da der 52 Jahre alte Polizeichef in der Vergangenheit mehrfach gegen Neonazi-Aufmärsche vorgegangen war. Nachdem der Täter weiterhin unbekannt ist, wird inzwischen verstärkt darüber diskutiert, ob die Messer-Attacke statt eines politischen einen familiären Hintergrund haben könnte. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat dem inzwischen an den Schreibtisch zurückgekehrten Polizeichef nahe gelegt, sich nicht mehr öffentlich zum Tatablauf zu äußern.

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