Warum Söder heuer beim Maibock fehlt

Der bayerische Ministerpräsident gehört beim Anstich im Hofbräuhaus quasi zum Inventar. Doch diesmal bleibt sein Platz leer. Was dahinter steckt.
von  Natalie Kettinger
Da saß er noch neben Finanzminister Albert Füracker (CSU) vor der Bühne: Ministerpräsident Markus Söder 2024 im Hofbräuhaus.
Da saß er noch neben Finanzminister Albert Füracker (CSU) vor der Bühne: Ministerpräsident Markus Söder 2024 im Hofbräuhaus. © IMAGO/B. Lindenthaler

München – Eigentlich war er immer da. Ab 2008 stand der damalige Finanzminister Markus Söder als Hausherr und Redner beim Maibock-Anstich selbst auf der Bühne. Später durchschritt er als Ministerpräsident mit Defiliermarsch, Winkewinke und huldvollem Kopfnicken das Publikum im Hofbräuhaus, um sich anschließend derblecken zu lassen.

2013: Kabarettist Django Asül (r.) und der damalige Finanzminister Markus Söder.
2013: Kabarettist Django Asül (r.) und der damalige Finanzminister Markus Söder. © imago/Michael Westermann

"Starkes Bier und starke Reden: Der Maibockanstich im Hofbräuhaus gehört zu den Höhepunkten des Jahres", schrieb der CSU-Chef 2024 auf Instagram. „Ursprünglich, münchnerisch, hintersinnig und manchmal auch derb – das Derblecken ist in Bayern einfach zünftige Unterhaltung.“ Dazu mehrere Fotos seiner selbst in grauer Trachtenjacke und blauer Weste mit weißen Tupfern, die ein bisschen an den Himmel über dem Freistaat erinnerte.

Berlin statt Maibock 2025: CSU-Chef Markus Söder (Mitte) mit dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz (l.) und dem SPD-Co-Vorsitzenden Lars Klingbeil während der Koalitions-Verhandlungen in der Bundeshauptstadt.
Berlin statt Maibock 2025: CSU-Chef Markus Söder (Mitte) mit dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz (l.) und dem SPD-Co-Vorsitzenden Lars Klingbeil während der Koalitions-Verhandlungen in der Bundeshauptstadt. © ODD ANDERSEN /AFP

Doch diesmal? Fehlt der oberste Bajuware. Kein Einzug, kein Jancker, kein Maibock. Stattdessen: Berliner Tristesse, grauer Himmel und nüchternes Finanzen-Verhandeln bei den Koalitionsgesprächen von Union und SPD. Und weil die an diesem Mittwoch in der bayerischen Landesvertretung stattfinden, ist Söder quasi doppelt unabkömmlich: als CSU-Chef einerseits – und als Hausherr, ganz wie einst im Hofbräuhaus.  

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Via Instagram lässt er wissen: "Kann heute leider nicht beim Maibock-Anstich dabei sein – muss in Berlin weiter für die Zukunft Deutschlands arbeiten. Wünsche allen einen tollen Abend und meinem Freund Albert #Füracker viel Erfolg beim Anstich." Na dann: Prost!

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