Waldemar ist Frankens Schäufele-König
Am Rosenmontag wird der 60-Jährige aus Hersbruck gekrönt - Seine Amtszeit dauert zwei Jahre
HERSBRUCK Er musste 60 Jahre alt werden, um den Traumjob schlechthin zu ergattern: Waldemar Bogner wird am Rosenmontag zum „Schäufele-König Hersbrucker Land“ ernannt. Seine Aufgabe könnte schöner nicht sein: Schäufele schlemmen – und zwar in hochoffizieller Mission.
„Meine Aufgabe besteht darin, die Gaststätten in unserer Region zu besuchen und die Schäufele dort zu überprüfen“, sagt Bogner. Denn Schäufele ist nicht gleich Schäufele: „Die Kruste ist die halbe Miete. Sie muss schön knusprig sein. Eine schöne dunkle Soße und zu guter Letzt gehört natürlich ein roher Kloß – a Kniedla – dazu.“ Wessen Schäufele die knallharte Prüfung des Profi-Gaumens besteht, wird mit einer goldenen oder silbernen Plakette ausgezeichnet. Angst, dass sich die verantwortungsvolle Aufgabe demnächst auf die Hüften niederschlägt, hat der 60-Jährige nicht: „So riesig ist ein Schäufele ja auch nicht. Für einen Franken ist das eine gute Mahlzeit!“ Und: bei 1,83 Metern Körpergröße und 76 Kilo Gewicht ist ja auch noch Luft nach oben.
Im "normalen" Leben ist Bogner Stadtführer
Im „normalen“ Leben ist Bogner als Stadtführer in Hersbruck tätig. Zudem betreut er Messestände der Tourismuszentrale. Dort, an einem Messestand in Berlin, keimte der Gedanke an den Schäufele-König heran. „Da gab’s so viele Königinnen. Allein am Stand nebenan, dem der Fränkischen Schweiz, gab’s drei: die Bier-, die Brauerei- und die Kirsch-Königin!“ Es wurde Zeit, so Bogner, dass sich auch Hersbruck mit einem Königstitel schmücken kann.
Am Rosenmontag wird’s für Waldemar Bogner ernst: Dann nämlich wird er bei einem zünftigen Schäufele mit Kloß inthronisiert. Seine Amtszeit ist auf zwei Jahre begrenzt. kes
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