Voigt ein Fürther
Der Ex-Gladbacher kommt ablösefrei – und weiß, wie der Aufstieg funktioniert
FÜRTH/CHICLANA Der Präsident meint es ernst mit dem Aufstieg. So scheint es jedenfalls. Nach der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Christian Rahn vor einer Woche hat Greuther Fürth erneut spektakulär auf dem Transfermarkt zugeschlagen – und Alexander Voigt, in Mönchengladbach vom ehemaligen Club-Trainer Hans Meyer rasiert und an die Luft gesetzt, mit einem Vertrag bis 2010 ausgestattet. „Er kommt ablösefrei“, verkündete Helmut Hack gestern voller Stolz.
"Haben Spieler gebraucht, der die Ärmel hochkrempeln kann"
Der 30-jährige Defensiv-Allrounder saß gestern, nach bestandener sportärztlicher Untersuchung, bereits mit im Flieger ins Trainingslager nach Chiclana de la Frontera. Sonntag Abend hatte der SpVgg-Boss die letzten Transfer-Details mit dem Spieler und den Borussen geklärt und somit den zweiten kostenlosen Transfer binnen acht Tagen gelandet. Hack: „Wir haben noch einen Spieler gebraucht, der die Ärmel hochkrempeln kann, dessen Auftreten für die Mannschaft auch auf dem Platz sichtbar ist. Mit Voigt bekommen wir eine Portion Nervenstärke und Zweikampfhärte in unser Spiel.“
Zuletzt kam Voigt in Gladbach in der Vorrunde nur zu sechs Einsätzen, ehe er von Meyer aussortiert und eigentlich bis zum 10.Januar in den Urlaub geschickt worden war. Hack ist das egal: „Wir sehen Voigt als einen für die Sechser-Position, der Führungsqualitäten besitzt und die Liga kennt. Alexander ist der Typ, den wir noch gebraucht haben.“ Begründung: „Voigt war maßgeblich am Klassenerhalt von Carl Zeiss Jena im Sommer 2007 in der Zweiten Liga beteiligt und hat mit Mönchengladbach 2008 den Aufstieg in die Bundesliga geschafft.“
"Haben wirtschaftlich positive Winterbilanz"
Und somit ist die Fürther Botschaft klar. Das Unternehmen Aufstieg wird angepackt, mit Verpflichtungen, die Erfahrung und Reife mitbringen und die nichts gekostet haben – wie Rahn (29) und Voigt (30). Und obendrein gab es noch ein paar Euro Ablöse (geschätzte 100000) für Tom Bertram und Daniel Brückner vom Drittliga-Spitzenreiter SC Paderborn. „Wir haben eine wirtschaftlich positive Winterbilanz zu vermelden,“ frohlockt der clevere Kaufmann Hack.
Und sollte der Aufstieg klappen, hat Voigt schon einen Tipp aus (jetzt vergangenen) Mönchengladbacher Zeiten für Hack parat: „Ich glaube, dass der größte Fehler schon am Anfang der Saison gemacht worden ist, wir hatten bei der Borussia einen funktionierende Gruppe und Hierarchie, die ohne Not auseinander gerissen wurde.“ Matthias Hertlein