Unterfranken-CSU setzt weiter auf Michael Glos

Im Februar war er als Wirtschaftsminister zurückgetreten, nun wurde Michael Glos als Bezirksvorsitzender der CSU in Unterfranken wiedergewählt - und das obwohl er eigentlich auch dieses Amt nicht mehr ausfüllen wollte.
von  Abendzeitung
Michael Glos bleibt auch weiterhin der Chef der unterfränkischen CSU.
Michael Glos bleibt auch weiterhin der Chef der unterfränkischen CSU. © dpa

Im Februar war er als Wirtschaftsminister zurückgetreten, nun wurde Michael Glos als Bezirksvorsitzender der CSU in Unterfranken wiedergewählt - und das obwohl er eigentlich auch dieses Amt nicht mehr ausfüllen wollte.

Ex-Bundeswirtschaftsminister Michael Glos bleibt Bezirksvorsitzender der unterfränkischen CSU. Allerdings erhielt der 64-Jährige bei seiner Wiederwahl auf dem Bezirksparteitag am Samstag in Erlenbach am Main (Landkreis Miltenberg) lediglich 133 von 175 abgegebenen Stimmen. Glos übt dieses Amt seit 1993 aus. Bei seinem Rücktritt vom Ministeramt Anfang Februar hatte er zunächst angekündigt, auch nicht mehr als Bezirksvorsitzender zur Verfügung stehen zu wollen.

Glos räumte ein, dass er mit seinem Schritt für Irritationen gesorgt habe. Er habe der Partei das zurückgeben wollen, was er ihr zu verdanken habe, sagte er. Deshalb habe er sich doch entschlossen, erneut für den Bezirksvorsitz zu kandidieren. „Ich will den Erfolg der CSU.“ Weder Glos noch Parteichef Horst Seehofer gingen auf die Differenzen zwischen beiden zu Beginn des Jahres ein. Glos habe in seiner jahrzehntelangen Arbeit immer das Wohl der Partei in den Vordergrund gestellt, sagte Seehofer. „Du gehörst zu den großen Persönlichkeiten in unserer CSU, Du hast Großartiges für unsere Partei und für Bayern geleistet“, gratulierte Seehofer Glos zu seiner Wiederwahl.

Warme Worte von Ministerpräsident Seehofer

Seehofer sagte, nach dem Ergebnis der Europawahl gehe die CSU mit Mut und Zuversicht in die Bundestagswahl im September. Ein Schwerpunkt des gemeinsamen Programms mit der CDU werde das Thema Steuersenkungen sein. „Wenn wir die Banken mit 500 Milliarden Euro unterstützen, dann wird es doch wohl möglich sein, 25 Milliarden Euro an die Bürgerinnen und Bürger zurückzugeben“, sagte der CSU-Chef. Weitere Steuersenkungen seien zudem das nachhaltigste Instrument zur Belebung der Konjunktur.

Als stellvertretende Bezirksvorsitzende wurden Eberhard Sinner, Innenstaatssekretär Bernd Weiß und der Aschaffenburger Landrat Ulrich Reuter bestätigt. Nachfolgerin der ehemaligen Würzburger Oberbürgermeisterin Pia Beckmann im Bezirksvorstand wurde Christine Bötsch. Die 36-Jährige ist die Tochter des früheren Bundespostministers Wolfgang Bötsch. (dpa)

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