Tourismus: Die Krise ist in Bayern angekommen
MÜNCHEN - Die Gäste-Zahlen brechen im ersten Quartal dieses Jahres ein – die Zahl der Übernachtungen ist um eine Million zurückgegangen. Doch die Landeshauptstadt München hält sich auch in der Krise wacker. Zumindest bislang.
Das Land der Seen und Berge hat offenbar einen Teil seiner Anziehungskraft verloren – und schuld daran ist die Krise. Die Tourismusbranche in Bayern musste im ersten Quartal dieses Jahres einen herben Einbruch hinnehmen. In der Zeit von Januar bis März ist sowohl die Zahl der Gäste als auch die der Übernachtungen zurückgegangen – das geht aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor.
Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) teilte mit: Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Übernachtungen um eine Million auf 14,3 Millionen zurück. Die Zahl der Ankünfte in bayerischen Städten sank um 4,6 Prozent auf 4,9 Millionen. Vor allem sparen die Unternehmen bei den Reisekosten: Da insbesondere weniger Geschäftsreisende kamen, sei der Umsatz vermutlich deutlich eingebrochen, sagte Zeil.
Im März werden wohl auch die Münchner Zahlen ins Minus rutschen
Für München liegen bislang nur die Zahlen von Januar und Februar vor – und die sind gar nicht schlecht. Doch auch Tourismus-Chefin Gabi Weishäupl fürchtet: „Wenn die Märzzahlen kommen, werden wir wohl ins Minus rutschen.“ Gemessen an den weltweiten Wirrungen durch die Finanzkrise halte sich München aber ganz gut.
Die Zahlen für die Landeshauptstadt: Im Januar und Februar gingen die Ankünfte um 1,2 Prozent zurück. Bei der Zahl der Übernachtungen gab es noch ein Mini-Plus von 0,3 Prozent – 4087 Übernachtungen mehr als im Vorjahr. Von Krise keine Spur? „Noch nicht. Aber wird sind keine Insel der Glückseligen“, so Weishäupl.
Die Landeshauptstadt ist bei Inlands-Touristen beliebt
Wer vor allem dafür sorgt, dass München im Januar und Februar statistisch immer noch gut dasteht, sind die Deutschen: Die Zahl der Inlandstouristen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent. Dafür ist der Rückgang bei den Touristen, die aus dem Ausland anreisen, deutlich: minus 8,4 Prozent bei den Übernachtungen!
Schon im Sommer war die Zahl der US-Touristen eingebrochen – und auch im Januar und Februar lag das Minus im Vergleich zum Vorjahr bei 21 Prozent. Dafür haben die Araber einen Narren an München gefressen: plus 40,3 Prozent mehr Übernachtungen. Tourismuschefin Weishäupl ist zuversichtlich: „Mit einem Produkt wie München können wir relativ beherzt durch die Krise gehen.“
Julia Lenders
- Themen:
- FDP
- Martin Zeil