Strohballenmörder: Rechtshilfeersuchen läuft

Der zu einer lebenslangen haftstrafe verurteilte Strohballenmörder ist immernoch auf der Flucht in Brasilien. Die Polizei hat jedoch regelmäßig Kontakt mit dem 34-Jährigen. Ein Rechtshilfeersuchen läuft.
von  dpa
Vor dem Landgericht Regensburg wurde Thomas L. schuldig gesprochen seinen Onkel getötet zu haben. Nun ist er auf der Flucht.
Vor dem Landgericht Regensburg wurde Thomas L. schuldig gesprochen seinen Onkel getötet zu haben. Nun ist er auf der Flucht. © dpa | Foto: Armin Weigel

Straubing – Der flüchtige Mörder aus Niederbayern hält sich noch immer in Brasilien auf. Die deutsche Polizei habe jedoch regelmäßig Kontakt mit dem 34-Jährigen, sagte Klaus-Dieter Fiedler von der Staatsanwaltschaft Straubing am Dienstag. Die Beamten wüssten genau, wo sich der verurteilte Mörder aufhält. Derzeit läuft das Rechtshilfeersuchen an Brasilien. „Ob das Schriftstück aber bereits in Südamerika angekommen ist, weiß ich nicht“, betonte Fiedler. Er habe keinerlei Erfahrungen mit Rechtshilfeersuchen nach Brasilien. Deshalb könne er auch nicht sagen, ob und wann der 34-Jährige nach Deutschland überstellt werde.

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Der Mann, der als „Strohballen-Mörder“ bekanntwurde, sollte Mitte August eine lebenslange Haftstrafe antreten. Als Polizisten ihn in seiner Wohnung in Niederbayern abholen wollten, war er verschwunden. Nach Überzeugung des Landgerichts Regensburg hatte er im Februar 2007 seinen Onkel aus Habgier getötet und die Leiche zwischen Strohballen in der Nähe des Straubinger Tierparks abgelegt. Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte im März den Haftbefehl gegen den Mann aufgehoben – bis zur Entscheidung über seine Revision. Als diese verworfen wurde, erfuhr dies der 34-Jährige drei Tage vor der Staatsanwaltschaft und nutze den zeitlichen Vorsprung zur Flucht.

 

 

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