Streit ums Minarett: Nachbar klagt gegen Brucker Moschee
Fürstenfeldbruck Der Maibaum am Brucker Brauhaus könnte bald Gesellschaft bekommen. Von einem 18 Meter hohen Minarett. Zwischen der Augsburger Straße und dem großen Volksfest-Areal plant der Türkisch-Islamische Verein in Fürstenfeldbruck zusammen finden.
Doch es gibt Ärger. Ein Nachbar hat geklagt. Gegen Moscheen habe er nichts, aber ihm ist das Projekt zu groß geraten. Das Verwaltungsgericht plante deswegen einen Augenschein-Termin für Donnerstag. Doch das Treffen platzte.
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Der Vorsitzende des islamischen Vereins, Mustafa Berkcan, verrät warum: „Die Abstandsflächen des Minaretts sollen noch einmal überprüft und neu berechnet werden.“ Der Turm wird wohl ein Stück weiter nach Süden wandern, erläutert die stellvertretende Vorsitzende Hava Gökduman. Die Rechtsanwältin macht sich auch in der örtlichen SPD „für ein multikulturelles Miteinander“ stark.
Zum Miteinander gehören Kompromisse. Mit der Neuplanung soll dem Kläger entgegen gekommen werden. Klar ist: Das alte und viel zu enge Haus in der die kleine Moschee derzeit untergebracht ist, wird weichen müssen.
Die Geschichte des Projektes: Der Streit zieht sich seit Jahren. Der Verein hatte das Grundstück im Jahre 2001 gekauft, plante bald einen Anbau, doch die Behörden lehnten ab. Neben der Größe des Bauprojektes wurde der befürchtete Lärm der parkenden Muslime zum Problem. Der Verein reagierte und änderte die Pläne. Nun sollte es ein Neubau mit Tiefgarage werden. Die Baugenehmigung kam, was den Nachbarn zur Klage veranlasste.
Wann ist es soweit? Berkcan ist optimistisch, dass mit der jetzigen Umplanung die Situation geklärt wird. „Wir wollen im nächsten Jahr mit den Bauarbeiten beginnen.“ Das würde bedeuten, dass das neue Gebetshaus 2017 fertig wird. Der Vorsitzende hofft auf viele Spenden der 3500 Muslime, die im Raum Fürstenfeldbruck leben. Man brauche etwa 1 bis 1,5 Millionen Euro. Übrigens soll auch vom neuen Minarett nicht zum Gebet gerufen werden. Der Turm habe eine rein dekorative Funktion.
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