Stiftung trennt sich von Jenaer Ex-OB

Jena/Lindau (dpa/th) - Wegen Differenzen hat sich die "Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft" mit Sitz in Lindau am Bodensee von ihrem Geschäftsführer Albrecht Schröter getrennt. Der frühere Jenaer Oberbürgermeister, der in der Vergangenheit wegen seiner Haltung zu Israel in der Kritik stand, habe mit seinen Äußerungen die Neutralitätspflicht verletzt.
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Der Ex-Oberbürgermeister von Jena, Albrecht Schröter. Foto: Jens Kalaene/Archivbild
dpa Der Ex-Oberbürgermeister von Jena, Albrecht Schröter. Foto: Jens Kalaene/Archivbild

Jena/Lindau (dpa/th) - Wegen Differenzen hat sich die "Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft" mit Sitz in Lindau am Bodensee von ihrem Geschäftsführer Albrecht Schröter getrennt. Der frühere Jenaer Oberbürgermeister, der in der Vergangenheit wegen seiner Haltung zu Israel in der Kritik stand, habe mit seinen Äußerungen die Neutralitätspflicht verletzt. Diese liefen dem Sinn und Zweck der Stiftung zuwider, erklärte der neue Geschäftsführer der Stiftung, Ulrich Schneider, am Mittwoch. Schröter erklärte dazu: "Ich habe zu keiner Zeit meine Neutralitätspflicht als Geschäftsführer verletzt." Zuvor hatte die "Jerusalem Post" in einem Online-Beitrag über die Kündigung berichtet, was die "Ostthüringer Zeitung" am Mittwoch aufgegriffen hatte.

Schröter sieht sich nach eigenen Worten wegen seiner kritischen Haltung zur israelischen Siedlungspolitik seit Jahren Angriffen vor allem im Netz ausgesetzt. "Ich bin kein Antisemit", sagte er. "Ich fühle mich den Menschen in Israel und in Palästina verbunden und werde mich auch künftig für einen gerechten Frieden im Nahen Osten einsetzen."

Die Stiftung richtet als Träger die 10. Weltkonferenz von "Religions for Peace" aus, zu der vom 19. bis zum 23. August dieses Jahres rund 1000 Teilnehmer in Lindau erwartet werden. Die Kündigung Schröters erfolgte bereits im vergangenen Oktober. Schröter hatte gegen die Kündigung geklagt. Das Verfahren endete mit einem Vergleich.

Schon in seiner Zeit als Jenaer Oberbürgermeister erntete Schröter Kritik wegen seiner Haltung zu Israel. Sie transportiere antisemitische Ressentiments, lautete ein Vorwurf. So versuchte laut der "Ostthüringer Zeitung" auch die Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) in Jena aktiver zu werden. Deren Ziel ist es, Israel durch Boykotts zu isolieren. Der Bundestag hat sich im Mai von der BDS-Bewegung distanziert und sie als antisemitisch eingestuft. Schröter betonte, er sei kein Unterstützer dieser Bewegung. Der SPD-Politiker war bis 2018 Oberbürgermeister in Jena.

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