Stichwahl: Verliert die SPD zwei rote OB-Sessel?

Der SPD droht bei den Stichwahlen am Sonntag in Ansbach und Schwabach der Verlust von zwei Oberbürgermeistern. In Ansbach und Schwabach geht’s für die Genossen Sonntag um alles.
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Sie lag bei der OB-Wahl am 2.März in Ansbach klar vorn: Carda Seidel.
dpa Sie lag bei der OB-Wahl am 2.März in Ansbach klar vorn: Carda Seidel.

ANSBACH/SCHWABACH - Der SPD droht bei den Stichwahlen am Sonntag in Ansbach und Schwabach der Verlust von zwei Oberbürgermeistern. In Ansbach und Schwabach geht’s für die Genossen Sonntag um alles.

In der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt steht OB Ralf Felber (SPD) nach 18 Jahren vor dem Aus. In Schwabach wäre nach dem Ergebnis vom 2.März alles andere als ein klarer Sieg für den jungen CSU-Mann Matthias Thürauf (34) eine Überraschung.

In Ansbach ist die parteilose Carda Seidel drauf und dran, den 54-jährigen OB Felber vorzeitig in den politischen Ruhestand zu schicken. Trotz der Unterstützung von CSU und SPD kam Felber bei der Wahl am 2. März nur auf 32,8 Prozent. Seine Herausforderin Carda Seidel, die für ein Bündnis aus Bürgerinitiative Ansbacher Parteiloser (BAP), Freie Wähler und ÖDP ins Rennen ging, lag im ersten Wahlgang mit 38,9 Prozent der Stimmen klar vorne.

Felber versucht derzeit verzweifelt, das Image des arroganten Machtmenschen abzuschütteln. „Liebe Ansbacher und Ansbacherinnen, ich habe verstanden“, heißt es in einem Flugblatt. „Am 2. März habe ich als Oberbürgermeister die ,Höchststrafe’ erhalten.“ Felber räumt offen „politische Fehler“ ein – und spielt die Heimatkarte: Eine Nürnbergerin, noch dazu an der Spitze von „Splitterparteien“ dürfe Ansbach nicht regieren.

Ihr Anspruch: Menschen zuhören und Anliegen ernst nehmen

„Ich bin unvoreingenommen angetreten, die in Ansbach seit mehr als 15 Jahren herrschenden Verknüpfungen und Verfilzungen aufzulösen“, sagt dagegen Carda Seidel (43). Mit ihrem Anspruch, den Menschen zuzuhören und ihre Anliegen ernst zu nehmen, entsprach sie ganz offensichtlich dem Wunsch vieler Wähler nach mehr Bürgernähe, ein konstruktives Miteinander und einen offenen Führungsstil.

Wechselstimmung herrscht auch in Schwabach, der nach Ansbach kleinsten der 25 kreisfreien Städte im Freistaat. Nach dem Ergebnis vom 2. März geht der 34 Jahre alte Richter Matthias Thürauf als klarer Favorit in die Stichwahl. Dem jungen Fraktionschef der CSU im Stadtrat fehlten im ersten Wahlgang weniger als 300 Stimmen zum Sieg.

Helga Schmitt-Bussinger kam am 2. März nur auf 34,6 Prozent. Auch bei der Stadtratswahl blies der SPD in Schwabach der Wind ins Gesicht. Die SPD, die bislang wie die CSU je 15 der 40 Mandate innehatte, verlor zwei Sitze, die CSU gewann zwei Sitze hinzu.

Die Vollblutpolitikerin versucht bis zum Sonntag noch die Wähler zu mobilisieren, die am 2. März den Urnen ferngeblieben sind.

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