So viele Weißstörche in Bayern wie noch nie
Hilpoltstein - In Bayern leben laut Landesbund für Vogelschutz (LBV) derzeit so viele Weißstörche wie noch nie. Die ersten Küken seien geschlüpft und die letzten Rückkehrer hätten inzwischen ihre Nester bezogen, teilte der LBV am Donnerstag mit. „Wir konnten das Rekordergebnis von 324 Paaren von 2013 sogar noch einmal übertreffen, so dass wir jetzt rund 340 Paare zählen“, sagte die LBV-Storchenbeauftragte Oda Wieding.
Seit Beginn der Aufzeichnungen vor 114 Jahren seien noch nie mehr Storchenpaare im Freistaat gezählt worden. Die Vogelschützer hoffen nun auf ein gutes Brutergebnis, um die Verluste durch das schlechte Wetter im vergangenen Jahr auszugleichen. Damals seien viele Tiere gestorben. Viele Störche überwinterten mittlerweile nicht mehr in Afrika, sondern in Spanien. Auf den kürzeren Zugwegen seien sie auch weniger Gefahren ausgesetzt. „Da weniger Vögel sterben, kehren auch mehr aus dem Winterquartieren zurück“, erklärte Wieding.
Viele Störche seien auch schon früh zurückgekehrt und fütterten jetzt schon ihre Küken. „Da die Eisheiligen in diesem Jahr nicht so extrem ausfielen und das Frühjahr weitgehend warm und trocken war, können wir an vielen Storchennestern erfolgreiche Bruten mit teilweise vier bis fünf Jungen beobachten.“
Die sogenannten Ostzieher aus Afrika trafen dagegen erst Anfang Mai in Bayern ein und sind derzeit noch mit den Brutvorbereitungen beschäftigt. Viele neue Storchenpaare siedeln sich in Mittelfranken und Schwaben an, wie zum Beispiel in Herboldingen im Nördlinger Ries. Im Aischtal gebe es in Gerhardshofen und Uehlfeld mittlerweile sogar ganze Storchenkolonien mit sechs oder zwölf Nestern. Neu- und Wiederansiedlungen gebe es in Ostbayern, etwa in Geisling (Kreis Regensburg) und Nittenau (Kreis Schwandorf), sowie in Oberfranken. Sorgenkind bleibe Unterfranken mit nur drei Nestern. „In den wenigen offenen Flusstälern hat der Mensch dort kaum Lebensraum für den Storch und eine mögliche Ansiedelung gelassen“, sagte Wieding.