Schlechte Noten für Integration: Nürnberg ist das Schlusslicht!

Studie belegt: Nur sieben Prozent der Migranten arbeiten im Öffentlichen Dienst.
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Schlechte Noten beim interkulturellen Miteinander: Bildung ist das größte Integrations-Hindernis in Nürnberg.
AP Schlechte Noten beim interkulturellen Miteinander: Bildung ist das größte Integrations-Hindernis in Nürnberg.

Studie belegt: Nur sieben Prozent der Migranten arbeiten im Öffentlichen Dienst.

NÜRNBERG Schlechtes Timing: Ausgerechnet jetzt, wo zwischen SPD und CSU ein Streit über das Burka-Plakat tobt, sorgt auch noch eine deutschlandweite Studie des renommierten Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zusätzlich für Unruhe im Rathaus. Denn in Sachen Integration stellen die Wissenschaftler der Frankenmetropole denkbar schlechte Noten aus. Neben Duisburg und Dortmund belegt die Noris den letzten Platz. Dabei hatte OB Ulrich Maly 2002 das Thema noch zur „Chefsache“ erklärt.

Erfolge sind erst in den nächsten Jahren zu erwarten

„Ganz überrascht waren wir von den Ergebnissen der Studie sicher nicht. Wir wissen, dass wir teilweise nicht gut sind“, gibt Christine Meyer, Malys Fachfrau für Integrationsfragen, ganz offen zu. Seit 2002 koordiniert sie direkt im Bürgermeisteramt die integrationspolitische Gegenoffensive der Stadt: Mit Sprachprogrammen in Kindertagesstätten oder frühkindliche Förderung in benachteiligten Stadtteilen versucht die Stadt, den Migrantenkindern den Start zu erleichtern. „Aber das ist ein langwieriger Prozess. Das geht nicht innerhalb von zwei Jahren“, betont Meyer. Will heißen: Erfolge sind wohl erst in einigen Jahren oder vielleicht erst in der nächsten Generation zu erwarten.

Solange sieht die Integrationsbilanz noch düster aus. Denn bei gleich zwei Indikatoren der Studie bildet Nürnberg das traurige Schlusslicht: Nirgends arbeiten weniger Migranten im Öffentlichen Dienst (sieben Prozent) sowie in Vertrauensberufen wie Ärzte, Geistliche, Rechtsanwälte, Steuerberater (drei Prozent). Bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 18 bis 19 Prozent (rund 90000 Menschen), „ist diese Gruppe ganz klar unterrepräsentiert“, so Meyer. „Das ist natürlich nicht befriedigend.“

"Einige Dinge verschlafen"

Schuld an den schwierigen Zuständen sei aber nicht zuletzt die Landespolitik der letzten Jahrzehnte. „Da wurden gerade im Bildungsbereich einige Dinge verschlafen.“ Dinge, die Meyer in Zusammenarbeit mit der Ende 2002 neugegründeten Integrations-Kommission sowie dem Aussiedler- und Ausländerbeirat jetzt ausbügeln muss. kk

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