Generation Deutschland in Bayern gegründet
Begleitet von einer Gegendemonstration haben AfD-Mitglieder in Greding den bayerischen Ableger der Jugendorganisation Generation Deutschland gegründet. Neuer Vorsitzender ist nach eigenen Angaben der Landtagsabgeordnete Franz Schmid.
"Das Jugendstatut wurde einstimmig angenommen, das war der Beginn der Generation Deutschland Bayern", sagte Schmid am Samstagnachmittag vor Journalisten im mittelfränkischen Greding. "Wir haben jetzt den ersten Vorsitzenden gewählt, das bin ich."
Journalisten nicht zugelassen
Journalisten waren nicht zu dem Gründungstreffen zugelassen, dies wurde im Vorfeld mit Platzmangel begründet. Schmid informierte die Presse vor Ort im Anschluss vor der Halle. Demzufolge gab es für den Vorsitz keinen Gegenkandidaten, er sei mit knapp 90 Prozent der Stimmen gewählt worden. An dem "Kongress" hätten mehr als 100 Mitglieder teilgenommen.
Als erster Stellvertreter wurde laut Schmid Helmut Strauf gewählt, bereits Mitglied im Bundesvorstand der Generation Deutschland. Strauf hatte bei der Gründung der bundesweiten Jugendorganisation Ende November in Gießen unter anderem gesagt: "Wir müssen abschieben, abschieben, abschieben, bis Deutschland wieder Heimat wird."
Schmid war schon Vorsitzender der Jungen Alternative
Schmid war schon Landesvorsitzender der Vorgängerorganisation Junge Alternative (JA). Diese hatte sich im Frühjahr aufgelöst, die AfD hatte sich zuvor von ihr getrennt. Die JA war als eigenständiger Verein nur lose an die AfD angebunden gewesen. Die AfD hatte deshalb wenig Einfluss auf das Verhalten der JA. Mitglied in der neuen Jugendorganisation kann in der Regel nur noch sein, wer auch in der AfD ist.
Dass sich die Generation Deutschland in Bayern inhaltlich neu aufstellt, sieht Schmid nicht. "Wir hatten gute Inhalte. Wir werden uns jetzt tatsächlich professionalisieren. Es gibt mehr Mittel, mehr finanzielle Mittel für uns." Die Junge Alternative habe immer das Problem gehabt, dass sie wenig finanzielle Möglichkeiten gehabt habe.
Rund 250 Menschen bei Gegenprotesten
Vor der Veranstaltungshalle in einem Gredinger Gewerbegebiet demonstrierten in der Spitze rund 250 Menschen. Unter anderem die Grüne Jugend, die Linksjugend und die DGB-Jugend hatten dazu aufgerufen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer skandierten unter anderem "Nazis raus"; auf ihren Plakaten forderten sie ein AfD-Verbotsverfahren. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort.
Die Proteste blieben weitgehend friedlich. Zeitweise hatten sich aber rund 30 Teilnehmer von der originären Versammlung abgespalten, hier sei es laut Polizei zu Schlägen und Tritten gegen die Einsatzkräfte gekommen. Nach polizeilichen Maßnahmen erhielt die Gruppe demnach einen Platzverweis und entfernte sich.
Scharfe Kritik von CSU-Generalsekretär
CSU-Generalsekretär Martin Huber hatte den bayerischen AfD-Nachwuchs im Vorfeld scharf attackiert. "Die Neugründung der AfD-Jugendorganisation ist nichts anderes als alter Mief unter vermeintlich neuem Gewand", sagte Huber. "Die "Generation Deutschland" ist in Wirklichkeit die "Generation Braunschnabel" - jung, unerfahren und rückwärtsgewandt bis in die dunkelste Zeit deutscher Geschichte", sagte Huber und warnte: "Sie will alles, wofür dieses Land steht, zerstören und im Chaos versenken. Die AfD richtet Deutschland zugrunde."
Franz Schmid im Visier des Verfassungsschutzes
Im vergangenen Jahr hatte das bayerische Innenministerium öffentlich gemacht, dass der Neu-Ulmer Abgeordnete ins Visier des Inlandsgeheimdienstes geraten ist – wegen Extremismusverdachts. Schmid hatte die Vorwürfe zurückgewiesen: "Die ständigen Angriffe des Verfassungsschutzes auf die AfD sind nichts anderes als politische Kampagnen und als solche zurückzuweisen."
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