Robert (21): Das Tor seines Lebens gegen Olli Kahn!

Der Katzwanger trickste den Titan beim Freistoß aus und ist jetzt um 100.000 Euro reicher. Dabei bleibt er völlig auf dem Teppich und zieht sein Studium durch.

MÜNCHEN/NÜRNBERG Schon die Schritte übers Spielfeld: „Ein unglaubliches Gefühl!“ Vor den Augen von 69000 Zuschauern läuft Robert Urban aus dem Nürnberger Ortsteil Katzwang übers Grün der Allianz Arena. Er nähert sich dem Strafraum, rückt sich den Ball zurecht – und schießt. „Tor, Tor“ – der „Titan“ ist am Boden und Robert um 100000 Euro reicher.

In der Halbzeit seines Abschiedspiels stellte sich Oliver Kahn beim „easy living Millionenkick“ der Augsburger Lechwerke zehn Amateurschützen im Freistoß-Duell. Fünf von ihnen verwandelten. Auch Robert, der als erster ranmusste. Sie haben sich damit jeweils 100000 Euro erschossen, das restliche Preisgeld (eine halbe Million) fließt in wohltätige Zwecke.

„Alles, was ich noch weiß, ist, dass der Ball im Netz zappelte“, erinnert sich der 21-jährige Sport- und Englisch-Student an das Erlebnis, das er „nie vergessen“ wird. Die Sekunden danach verlebte er wie im Rausch.

Er hatte sich über „Radio F“ für den Millionenkick qualifiziert, verzichtete zwar im Vorfeld auf Extra-Training, hatte sich aber einige Gedanken gemacht, wie er Kahn austricksen könnte. „Ein Blick in seine Augen, ein Blick nach links“ – dann hämmerte er den Ball „ohne groß anzulaufen“ nach rechts oben. Kahn, der Fuchs, hatte zwar die Ecke gerochen, kam aber zu spät – und bescherte Robert ein Vermögen.

„An die Kohle hab’ ich nach dem Treffer nicht gedacht“, erzählt er. Er, der „eingefleischte Club-Fan“, hat den Ex-Bayern-Keeper ausgeschaltet – Genugtuung pur! Dass er jetzt einen sechsstelligen Betrag auf dem Konto hat, ist für den bodenständigen Katzwanger auch kein Grund, sein Studium zu schmeißen. „Gut anlegen“ will er das Geld. Selbst auf eine Reise verzichtet der angehende Lehrer: „Ich war erst im Urlaub. Außerdem geht jetzt wieder der Uni-Stress los.“

Da ist ja einer fast so zielstrebig wie Oliver Kahn... (siehe auch Seite 20 der Print-AZ am Donnerstag, 4. September).

StW