Rettung für Flugtaxi-Unternehmen Lilium? Investmentholding plant Kauf

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Für das gescheiterte Flugtaxi-Unternehmen Lilium aus Gauting könnte es doch noch eine Rettung geben: Die europäische Industrie- und Investmentholding Ambitious Air Mobility Group (AAMG) teilte am Freitag mit, dass sie "großes Interesse an der Fortführung des Lilium-Flugzeugprogramms" hätte.
Das heißt konkret: Die laut eigenen Angaben auf Luftfahrt spezialisierte AAMG möchte wichtige Vermögenswerte erwerben und ehemalige Lilium-Mitarbeiter wieder an Bord holen. Mit einem Kapital von über 250 Millionen Euro soll die Marke wiederbelebt werden. Außerdem ist die Rede davon, dass Zugang zu "weiteren 500 Millionen Euro Kapital für die Ausweitung des Betriebs in Europa und darüber hinaus besteht".
AAMG hat bereits in der Vergangenheit Lilium-Jets bestellt
Schon einmal ist eine solche Geldspritze versprochen worden: Ende vergangenen Jahres hatte eine Gruppe von Investoren (die Mobile Uplift Corporation) erklärt, das Projekt weiterführen zu wollen und dafür zusätzlich zur Kaufsumme rund 200 Millionen Euro zu investieren.
Zu dem Deal kam es nicht, das Start-up musste zum zweiten Mal Insolvenz anmelden – und die Mitarbeiter lange Zeit um ihr Geld bangen (AZ berichtete).
Die AAMG hat in der Vergangenheit bereits Lilium-Jets bestellt. CEO Robert Kamp sagt: "Wir sind überzeugt davon, dass das, was hier in Bayern entwickelt wurde, wegweisend und sowohl technisch als auch wirtschaftlich machbar ist."
Was auffällt: Obwohl offenbar noch kein Deal vorliegt, bewirbt die Investmentholding ihr Interesse – ein eher unübliches Vorgehen. Liliums Insolvenzverwalter war für eine Stellungnahme, ob bereits ein konkretes Angebot vorliegt, bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.
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