Rauch-Verbot für die Club-Fans

In europäischen Stadien sind Rauchverbote an der Tagesordnung. Die berühmten englischen und schottische Fußballtempel gelten schon seit Jahren als kippenfreie Zone. Nun plant auch Nürnberg ein qualmfreies Stadion - und das schon für den Sommer. Die Anhänger sind sauer.
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Die Stadt Nürnberg will ein rauchfreies Stadion. "Völliger Humbug", finden viele Fans.
Thomas Langer Die Stadt Nürnberg will ein rauchfreies Stadion. "Völliger Humbug", finden viele Fans.

NÜRNBERG - In europäischen Stadien sind Rauchverbote an der Tagesordnung. Die berühmten englischen und schottische Fußballtempel gelten schon seit Jahren als kippenfreie Zone. Nun plant auch Nürnberg ein qualmfreies Stadion - und das schon für den Sommer. Die Anhänger sind sauer.

Ein Heimspiel ohne Kippen? Allein der Gedanke daran dürfte vielen rauchenden Clubfans Schweißperlen auf die Stirn treiben. Im easycredit-Stadion könnte das jedoch schon bald Realität werden. Zumindest wenn es nach der Stadt geht. Denn die überlegt derzeit – zusammen mit den FCN-Verantwortlichen und der Betreibergesellschaft – den blauen Dunst ab nächster Saison komplett aus dem fränkischen Fußballrund zu verbannen!

„Frühestens ist das ab der kommenden Saison möglich“, versichert Ronald Höfler, Mitarbeiter von Sportbürgermeister Horst Förther (SPD). Gegen Rostock am Samstag darf also noch geraucht werden. Für die qualmenden Fans ist das allerdings nur ein schwacher Trost. Sie können mit der Regelwut im Rathaus nur wenig anfangen. „Ein Rauchverbot im Stadion ist doch völliger Humbug“, macht „Supporters“-Vorsitzender Peter „Fiddel“ Maul seinem Ärger Luft. Ihn als Gelegenheitsraucher würde das Verbot nicht abhalten, andere Supporters würden es sich dann aber wohl zweimal überlegen, zum Club zu gehen.

„Find’ ich sogar als Nichtraucher ein bisschen streng!“

Na endlich, könnten dagegen jetzt die Nichtraucher sagen. Aber von wegen! So schreibt Clubfans Beavis im FCN-Forum: „Find’ ich sogar als Nichtraucher ein bisschen streng!“ Kein Wunder, denn im Gegensatz zu vielen anderen Bundesligastadien, hatte man in Nürnberg schon länger zwei qualmfreie Familienblöcke (33 und 35) eingerichtet. Und selbst die Promis in den VIP-Logen müssen neuerdings für die Fluppe nach draußen gehen.

Wie das Kippenverbot umgesetzt werden soll, weiß man bei der Stadt noch nicht genau. Eine Raucherpolizei, die durchs Stadion patrouilliert, müsse man aber nicht erwarten, erklärt Höfler. „Wir wollen niemand kriminalisieren!“ Außerdem könne man ja kaum „40000 Fußballfans nach Zigaretten absuchen“.

Ähnlich sieht die Situation auch Club-Sprecher Martin Haltermann. Selbst wenn das Kippenverbot kommen sollte, von Verhältnissen wie in Italien oder England (siehe Kasten) sei man hier noch weit entfernt: „Stadionverbote oder teure Geldstrafen – so etwas kommt für uns nicht in Frage!“

Krischan Kaufmann

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