Polizeigewerkschaft will mehr Taser für Bayerns Polizisten

Nach den tödlichen Polizeischüssen von München ist die Diskussion um Elektroschocker wieder aufgeflammt.
dpa |
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Der bayerische Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft hat sich für flächendeckenden Einsatz von Tasern bei Polizeistreifen ausgesprochen (Archivbild).
Der bayerische Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft hat sich für flächendeckenden Einsatz von Tasern bei Polizeistreifen ausgesprochen (Archivbild). © Marijan Murat/dpa
München

Nach den tödlichen Polizeischüssen von München hat sich die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) dafür ausgesprochen, Streifenwagenbesatzungen vor allem in Ballungszentren mit Tasern auszustatten. Die Elektroschocker könnten in bestimmten Fällen zwischen dem Einsatz von Schlagstöcken und dem von Schusswaffen eine Lücke schließen, sagte Bayerns Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft, Jürgen Köhnlein. 

Köhnlein begrüßte den Vorstoß von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), die Ausstattung mit Tasern bei der Bundespolizei voranzutreiben. "Das bringt Schwung in die Debatte", sagte er. In Bayern gebe es gute Gespräche mit dem Innenministerium. 

Taser in jedem Streifenwagen

Der Vorschlag der Gewerkschaft laute, jeden Streifenwagen mit einem solchen Gerät auszustatten, so dass einer der Beamten im Fall der Fälle damit vorgehen könne. Der andere stehe dann weiterhin mit der Schusswaffe bereit, falls der Taser nicht die gewünschte Wirkung zeige oder aufgrund der konkreten Konstellation nicht angewendet werden könne.

"In einer Situation, in der sich ein Zeitfenster ergibt und die Beamten bis auf sieben, acht Meter ans Geschehen herankommen, könnten sich Möglichkeiten ergeben", sagte Köhnlein. In solchen Situationen könnten die Taser den Einsatz von Schusswaffen unter Umständen ersetzen. 

Kein Allheilmittel

Der Grünen-Innenpolitiker Florian Siekmann erklärte, der Einsatz von Tasern sei kein Allheilmittel. Die Geräte seien etwa unwirksam, wenn die Zielperson dicke Winterkleidung trage. Es sei auch fraglich, ob Streifenpolizisten nicht überfordert wären, da auch eine zusätzliche Ausbildung mit den Geräten notwendig sei. 

Seiner Ansicht nach wären die Elektroschocker eher geeignet für Spezialkräfte in besonderen Einsatzsituationen. Grundsätzlich gelte: Die Gefahr für Polizeibeamte sei gestiegen, weil die Bereitschaft von Angreifern, Messer als Waffe zu benutzen, gewachsen sei. Es sei wichtig, Einsatzkonzepte zu prüfen, die eine Entwaffnung von Messerangreifern ermöglichten.

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