Plätzchen-Panne! Passauer Klinik-Arbeiter watscht Scheuer ab

Mit 3.000 Packerl Weihnachtsplätzchen wollte sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei den Beschäftigten des Passauer Klinikums für deren Einsatz während der Corona-Pandemie bedanken. Doch diese Geste der Dankbarkeit kam nicht bei allen gut an.
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Was Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der Rückgabeaktion hält, ist nicht bekannt.
Was Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der Rückgabeaktion hält, ist nicht bekannt. © Michael Kappeler/dpa

Passau - Mit Weihnachtsplätzchen, genauer gesagt 3.000 Packerl davon - wollte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ein kleines Dankeschön an die Belegschaft des Passauer Klinikums für deren "unglaubliche Arbeit" während der Corona-Pandemie senden.  

Am Montag brachte er die kleinen gefüllten Stoffsäckchen persönlich vorbei und übergab die weihnachtlichen Leckereien an die Ärztliche Direktorin Prof. Annegret Kuhn, Werkleiter Stefan Nowack und Pflegedirektor Christian Maier.

Dankesgeste kommt nicht bei allen Klinik-Beschäftigten gut an

Wie die "Passauer Neue Presse" (PNP) berichtet, freuten sich die Klinikums-Verantwortlichen "über diese Geste" und auch die Bäckerei, bei der Scheuer die Plätzchen eingekauft hatte, soll den Bundesverkehrsminister gelobt haben, weil er damit "in Krisenzeiten wertvolle Arbeitsplätze" gesichert habe.

Doch offensichtlich kam diese Überraschungsaktion nicht bei allen Beschäftigten des Klinikums gut an. Schon einen Tag später stand eines der Plätzchen-Packerl samt beigefügtem Brief vor der Tür der CSU-Geschäftsstelle in Scheuers Wahlkreis Passau.

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Absender der Retoure-Lieferung war Rüdiger Kindermann, Pfleger und Vorsitzender des Personalrats des Klinikums. "Symbole schaffen keine besseren Arbeitsbedingungen, tragen auch nicht zu einer besseren Bezahlung bei, und geben den Personalräten nicht die Rechte, die diese gerade in Krisenzeiten dringend bräuchten", begründet Kindermann laut "PNP" seine Rückgabeaktion. Von Politikern erwarte man mehr als Gebäck. Scheuer, der aus Passau kommt, solle sich etwa für eine bessere Krankenhausfinanzierung und für eine gesetzlich vorgeschriebene ausreichende Personalbemessung einsetzen.

"Plätzchen helfen den überlasteten Pflegekräften nicht"

"Plätzchen helfen den überlasteten Pflegekräften nicht. Alle klatschen, im Bundestag wird gelobhudelt, aber bei den letzten Tarifverhandlungen ist uns keiner entgegengekommen, niemand hat die Pflege aufgewertet", so Kindermann gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk" (BR).

Aus der Belegschaft habe Kindermann für seine Aktion laut BR nur positive Rückmeldungen erhalten. Andreas Scheuer sagte auf BR-Anfrage zu dem Vorfall: "Ich wünsche Herrn Kindermann frohe Weihnachten und viel Liebe zum Fest."

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