Nürnberg auf 100

Immer mehr Menschen leben immer länger, die Babyboomer kommen in die Jahre und der Klub der 100-Jährigen wächst  
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NÜRNBERG Im Februar feierte Martin Dressel, Nürnbergs ältester Bürger, seinen 108 Geburtstag. Erst vor wenigen Wochen zog er aus seiner Wohnung in Ziegelstein ins Altersheim. „Er hat sich immer selbst versorgt, ging mit seinem Gehwägelchen spazieren und besuchte alte Freunde aus der Gewerkschaft, in der er schon 90 Jahre Mitglied ist“, erzählt sein Sohn Gerhard (71). „Doch jetzt musste er nach einem Knochenbruch in den Rollstuhl.“

Mit 108 ins Altersheim – das übertrifft die kühnsten Hoffnungen des Sozialreferenten. Ziel der städtischen Senioren-Strategen ist es schließlich, dass die Menschen möglichst lange in ihrem Viertel für sich selber sorgen können, wie Reiner Prölß (SPD) bei der Eröffnungsfeier des Senioren-Rathauses postulierte. Das ist sozial gedacht - und auch wirtschaftlich. Denn die Altersschere in Nürnberg geht immer weiter auf: Die Menschen werden nicht nur älter, auch die geburtenstarken Jahrgänge, die so genannten „Babyboomer“ der 50er und 60er Jahre werden die Zahl der über Hundertjährigen drastisch verändern.

Imposante Zahlen

Schon jetzt kann man staunen: Gab es 1994 noch 26 „Ü100er“ in Nürnberg (22 Frauen, 4 Männer), waren es zehn Jahre später bereits mehr als doppelt so viele – 63 (58/5); und 2010 weist die Statistik 87 (76/11) „Hunderter“ aus – 220 Prozent Steigerung in 17 Jahren. Die Statistik zeigt zudem: Von knapp 494.000 Nürnbergern waren 1989 noch 48.400 zwischen 19 und 25 Jahre alt; 113.600 zwischen 25 und 40; 133.400 zwischen 40 und 60, 70.800 zwischen 60 und 74 und nur 42.300 über 75 Jahre alt.

Vierzig Jahre später, im Jahr 2029, gehen die Berechnungen von dramatisch veränderten Verhältnissen aus: Bezogen auf die Gesamteinwohnerzahl von dann 521.600 Einwohnern (Nürnberg wächst!), werden nur noch 32.000 Menschen zwischen 19 und 25 Jahren alt sein; 109.800 zwischen 25 und 40, 138.800 zwischen 40 und 60, jedoch 98.800 zwischen 60 und 74 und 61.800 über 75 Jahren. Willkommen im Klub der Hunderter! Jopi Heesters und Martin Dressel wären in den kommenden Jahren keine Ausnahme-Erscheinungen mehr.

Die Zentren werden "älter"

Die Strategie des SeniorenRathauses als Beratungs- und Begegnungszentrum könnte einen neuen Trend auslösen: Noch leben in den städtischen Randbezirken deutlich mehr ältere Menschen. Doch schon ist absehbar: die Zentren werden „älter“ werden, Angebote und urbanes Leben werden sich verändern, wenn die Generation Mick Jagger (Jahrgang 1943) und Joschka Fischer (1948) bald die 70 hinter sich lässt. „Satisfaction“ im Alter. Peter Budig

Wissenswertes rund um das Senioren-Rathaus lesen Sie in der Freitagsausgabe Ihrer Abendzeitung.

 

 

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