Nach Berlin jetzt auch nahe München: So wird die neue Wellness-Anlage mit Bali-Flair
Fernöstliche Tempelanlagen, traumhafte Strände, Yoga und Meditation: Die indonesische Urlaubsinsel Bali ist ein Sehnsuchtsort. Wer den rund sechzehneinhalb Stunden dauernden Flug von München aus nicht auf sich nehmen möchte, hat womöglich bald die Gelegenheit, balinesisches Flair deutlich näher zu erleben.
Im Sommer dieses Jahres soll der Bau des ersten "Vabali"-Wellnesstempels in Süddeutschland starten – und zwar in Olching (Landkreis Fürstenfeldbruck). Investor ist die Theune Spa Management GmbH, die bereits Anlagen mit dem an die Urlaubsinsel angelehnten Namen in Berlin (2014), Düsseldorf (2017) und Hamburg (2022) realisiert hat. Allen gemeinsam: die Fernost-Romantik mit Holz, Buddhas und Klangschalen.
Spa-Kette Vabali bei München: Die Wellness-Anlage ist textilfrei, Kinder dürfen nicht rein
Auf 40.000 Quadratmetern soll sich nun die Olchinger Wellnesslandschaft erstrecken, konkret: im Gewerbepark in Geiselbullach mit Blick auf den Stürzer Weiher. 14 Saunen und vier Dampfbäder sind geplant, zwei Pools, vier Warmwasserbecken sowie ein Seezugang, heißt es vom Betreiber Vabali Spa. Darüber hinaus sollen ein Restaurant, Bars, Massagemöglichkeiten und Day-Spa-Suiten, Ruheräume und ein Hotel mit etwa 120 Betten entstehen.
14 Stunden pro Tag kann man dann dort verweilen, über die genauen Öffnungszeiten kann Vabali Spa auf AZ-Anfrage noch keine Angaben machen. Klar ist dagegen schon die Preisstruktur, die an allen Standorten identisch ist: Je nach Verweildauer (zwei, vier, sechs Stunden oder Tageskarte) werden ohne Ermäßigung zwischen 29,50 Euro und 53,50 Euro fällig.

Kindertarife gibt es nicht – denn diese sind vom Spa-Vergnügen ausgeschlossen (bis zwölf Jahre). Dazu passt, dass die gesamte Anlage textilfrei ist. Sprich: Saunen und Pools dürfen nur nackt betreten werden, im Liege- und Restaurantbereich sowie auf den Wegen ist aber ein Bademantel Pflicht.
Luxus-Spa soll 60 Millionen Euro kosten
60 Millionen Euro lässt sich der Investor das Luxus-Spa kosten – sowohl die Vabali-Gruppe als auch die Stadt Olching rechnen mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren. Man erwarte "in Bälde" die finale Baugenehmigung des Landratsamts, teilt Olchings Bürgermeister Andreas Magg (SPD) auf AZ-Anfrage mit.
Vorbereitende Maßnahmen auf dem Grundstück seien bereits abgeschlossen, versichert Vabali Spa. Magg sieht den Wellness-Bau als großen Segen für seine Stadt und die Olchinger Bürgerinnen und Bürger: Es solle eine "wohnortnahe, qualitativ hochwertige Wellnessanlage" entstehen.

Zudem verspricht das Unternehmen die Schaffung von etwa 250 Arbeitsplätzen. Hinzu kommen Gewerbesteuereinnahmen, die nach Angaben des Betreibers "im hohen sechs- bis siebenstelligen Bereich" liegen sollen, sagt Bürgermeister Andreas Magg.
Nicht alle Olchinger sind vom Spa begeistert
Ganz so begeistert waren in der Vergangenheit jedoch nicht alle von dem Projekt. Zwar stimmte 2024 eine Stadtrats-Mehrheit von 80 Prozent dem für die Realisierung benötigten neuen Bebauungsplan zu, wie Magg bestätigt. Dem waren jedoch mehrere hitzige Diskussionen vorausgegangen, berichtete etwa die "SZ".
Ewald Zachmann von der Partei "Für Olching" schimpfte demnach unter anderem, das Spa werde nicht für die rund 28 .000 Olchinger Einwohner, sondern für den Großraum München gebaut. Weiterer Kritikpunkt: das befürchtete höhere Verkehrsaufkommen vor allem auf der A8 und der B471.
Magg beschwichtigt: Die Gutachter gingen von einer eher mäßigen Zunahme aus, die sogar geringer ausfallen soll als bei einem Gewerbegebiet üblich, da die Verweildauer relativ lang sei und sich der Verkehr somit auf den gesamten Tag verteile. Zudem werde kein Lkw-Verkehr erzeugt.
Auf dem Gelände selbst sind etwa 500 Parkplätze geplant, teils mit E-Lademöglichkeiten. Wo realisierbar soll es Dachbegrünung und Photovoltaik-Anlagen geben sowie Carports mit PV-Anlagen, heißt es. Man rechne mit im Schnitt 500 Besucherinnen und Besuchern pro Tag.
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