"Möglich, dass ich bleibe"

NÜRNBERG Sein Job ist das Ungewöhnliche. Freistöße, Flanken und Finten mit denen niemand rechnet. Nicht der Gegner – und manchmal leider auch nicht seine Mitspieler. Dennoch gilt Bayern-Leihgabe Mehmet Ekici ohne Übertreibung als einer der begabtesten Ballartisten im FCN-Trikot seit Zvjezdan Misimovic. Mit der AZ sprach der Edeltechniker über die bevorstehende Hausaufgabe gegen St. Pauli (Samstag, 15.30 Uhr), Dieter Heckings Anteil an seinem steilen Aufstieg – und wie er sich seine Zukunft vorstellt.

AZ: Zuletzt mussten Sie dank eines Pferdekusses, den Ihnen Ex-Cluberer Peer Kluge beim 1:1 auf Schalke verpasst hatte, pausieren. Ist Ihr Einsatz am Samstag gegen St. Pauli gefährdet?

MEHMET EKICI: Es schaut mittlerweile ganz gut aus. Heute werde ich wieder mit der Mannschaft trainieren.

Wäre ja auch schade, wenn Sie die Partie verpassen würden. Immerhin war das Hinspiel eine ganz besondere Partie für Sie. . .

Auf Pauli habe ich mein erstes Bundesliga-Tor geschossen. Trotzdem haben wir 2:3 verloren. Wir haben also noch etwas gut zu machen. Man sieht jetzt aber bei unseren Auftritten unser Selbstbewusstsein, und es gibt überhaupt keinen Grund, ängstlich zu sein.

"Illy hat ja in der Vorrunde gezeigt, wie wichtig er für uns ist"

Klar würde ich mich über seine Rückkehr Freude. Illy hat ja in der Vorrunde gezeigt, wie wichtig er für uns ist. Aber nicht nur ich – wir alle Freude uns auf ihn. Denn mit ihm wird unsere ganze Mannschaft stärker!

Im letzten Sommer waren Sie eigentlich schon so gut wie in Köln. Der FC steht aktuell drei Plätze und sieben Punkte hinter dem Club. Also haben Sie alles richtig gemacht?

Damals habe ich mich innerhalb einer Woche für den Club entschieden. Und das war im Nachhinein betrachtet definitiv richtig. Beim Club habe ich mich sehr gut entwickelt, bin zum Bundesligaspieler gereift.

Welchen Anteil hat daran Trainer Dieter Hecking?

Einen sehr großen. Wie er uns auf die Spiele vorbereitet, wie er uns heiß macht.<TH>Er hat uns Junge immer wieder ins kalte Wasser geworfen – und wir haben ihn bestätigt.

Dennoch war dieser erfolgreiche Saisonverlauf nicht vorauszusehen, oder?

Man hat aber schnell gemerkt, dass wir alle willig sind. Und nach den ersten Siegen lief es immer besser. Aber keine Mannschaft, nicht mal Barcelona, ist perfekt. Deshalb müssen wir uns immer weiterentwickeln. In der Bundesliga musst du hungrig bleiben.

"Ich würde es mir bei den Bayern zutrauen"

]Ihre Zukunft ist weiter offen. Offiziell müssen Sie nach der Saison zu den Bayern zurück. Oder darf sich der Club Hoffnung machen?

Ich kann mir vorstellen, zu bleiben. Ich fühle mich beim Club sehr wohl. Aber da ich noch einen Vertrag beim FC Bayern habe, kann ich das nicht allein entscheiden. Wir, mein Berater und ich, werden aber demnächst mit Bayern-Manager Christian Nerlinger sprechen.

Im Münchner Star-Ensemble hätten Sie es trotz Ihrer guten Leistungen aber schwerer, sich durchzusetzen!

Ich würde es mir aber trotzdem zutrauen. Wenn man die Möglichkeit hat und bei Bayern unter Vertrag steht, sollte man es zumindest versuchen. Man hat ja gesehen, was beispielsweise Philipp Lahm in Stuttgart und Toni Kroos in Leverkusen für eine Entwicklung genommen haben.

Mehr über den Club und die Vertragsverhandlungen mit Kapitän Andy Wolf lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Donnerstag, 3. März.