Mit Menschenkette und Bürgerfest gegen Neonazis

Die Bamberger wehren sich mit vielfältigen Aktionen gegen den geplanten NPD-Bundesparteitag.
BAMBERG Aus Protest gegen den Bundesparteitag der NPD am kommenden Wochenende hat der Bildhauer und Maler Erwin Wortelkamp (71) gestern seine Bilder in der Bamberger Konzert- und Kongresshalle abhängen lassen. Lediglich die Nägel an den Wänden des Foyers erinnern noch an die früheren Standorte der rund 40 Werke des westfälischen Künstlers.
Auch die Stadt Bamberg und ein Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus haben während des zweitägigen Kongresses der Partei am Freitag und Samstag zu Protestaktionen aufgerufen. „Diese Partei ist rassistisch, nationalistisch, fremdenfeindlich und antisemitisch“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). Ein Verbot der Veranstaltung sei mit juristischen Mitteln aber nicht durchsetzbar gewesen. Starke: „Deswegen ist es wichtig, an diesem Wochenende ein deutliches und friedliches Zeichen für Demokratie zu setzen.“
Das Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus, dem Parteien, Organisationen, Gewerkschaften und Vereine angehören, hat eine Reihe von Aktionen geplant. So soll es am Freitagabend eine Menschenkette um den Tagungsort geben. Nach Angaben von Veranstalter Matthias Eckart werden dafür 1200 Menschen benötigt. Und Eckart ist zuversichtlich, diese auch zusammenzubekommen.
Schon zuvor wollen Studenten unter dem Motto „Alarmstufe: Braun – Bamberger Studis sagen Stopp!“ den NPD-Delegierten im wahrsten Sinne des Wortes die rote Karte zeigen.
Wie schon vor zwei Jahren hatte die Stadt vergeblich versucht, den Parteitag mit rund 400 Teilnehmern mit juristischen Mitteln zu verhindern. Auch das Argument der Stadt, die Halle sei zu diesem Zeitpunkt schon belegt, hatte die NPD widerlegen können. dpa/ddp/azn