Mit 73 Millionen Euro gegen die Krise

Nürnbergs Stadtkämmerer stellte das Wunschpaket vor – vor allem in Schulen soll investiert werden.
NÜRNBERG Mit Geld aus Berlin gegen die Wirtschafts-Krise: Die Stadt Nürnberg will mit einem Investitionspaket von knapp 73 Millionen Euro die Wirtschaft in der Region ankurbeln. Allein 38,5 Millionen Euro sollen in eine bessere Wärmedämmung von städtischen Schulen fließen, teilte Stadtkämmerer Harald Riedel (SPD) gestern mit. Denn der CO2-Ausstoß aus den bestehenden Gebäuden soll um zehn Prozent – so die Vorgabe – gemindert werden.
Für bessere Gebäudeisolierung und energiesparende Heizungen in Kindertagesstätten und anderen Bildungseinrichtungen sind 14,1 Millionen Euro einkalkuliert. Knapp sechs Millionen sollen in Verwaltungsgebäude investiert werden, der Rest für Lärmschutz, die Wiederverwertung von Flächen und den Hochwasserschutz.
Die notwendige Schultoiletten-Sanierung ist nur zu einem kleinen Teil in den Gesamtmaßnahmen enthalten, denn Vorrang haben laut Riedel Energie-Sparmaßnahmen.
Möglichst viele Firmen aus der Region sollen mit Aufträgen versorgt werden
Jetzt muss das Antragspaket nur noch genehmigt werden. „In einer Herkulesarbeit wurde es von den vier Referaten kurzfristig erstellt“, so Riedel, der gestern mit Schulbürgermeister Klemens Gsell, Baureferent Wolfgang Baumann und Sozialreferent Reiner Prölß die Daten bekanntgab.
Die Stadt hofft nach Riedels Worten bei dem Investitionspaket auf mehr als 50 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung. Damit würde knapp jeder vierte für Mittelfranken vorgesehene Euro nach Nürnberg fließen. 21 Millionen Euro will die Stadt beisteuern.
Riedel fürchtet freilich, dass die Regierung von Mittelfranken als zuständige Prüfbehörde nicht alle eingereichten Projekte genehmigen wird. Das endgültige Ja muss dann vom Kabinett in München kommen.
Ziel des Konjunkturpakets ist es, möglichst viele Firmen aus der Region kurzfristig mit Aufträgen zu versorgen, in Nürnberg allein gebe es gar nicht mehr genügend Fachbetriebe. „Zur Bearbeitung brauchen wir wahrscheinlich zehn bis zwölf weitere Mitarbeiter im Hochbau-Amt“, stellte Baureferent Baumann fest.
Bei kleineren Projekten könnten die Bauarbeiter wahrscheinlich bereits im Frühsommer anrücken. Bürgermeister Gsell bat um Verständnis, dass die Renovierungen an Schulen auch während der Unterrichtszeit stattfinden werden.